Niedersalbach / Gerlingen, 26. September 2013 – Sie zappeln am Haken, ringen nach Luft und kämpfen um ihr Leben – vergeblich. Zahlreiche Fische werden tagtäglich im Forellenhof Heusweiler Niedersalbach gefangen – allerdings teilweise ohne Angelschein. Ein Informant gab diesen Hinweis an die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. weiter, die nach Überprüfung der Informationen das zuständige Veterinäramt und die Staatsanwaltschaft in Saarbrücken einschaltete. Angeln ohne Fischereischein verstößt gegen das Landesfischereigesetz. Zu den weiteren Vorwürfen des Informanten gehört auch die unsachgemäße Tötung der Tiere, da bei einigen Fischen ohne vorherige Betäubung der Herzstich gemacht wurde. Oftmals wurde das Herz dabei sogar verfehlt, sodass mehrfach zugestochen werden musste. Zudem würden zahlreiche Fische regelmäßig an der Wasseroberfläche ersticken oder seien sogar mit Krankheitserregern infiziert. Der ehemalige Ministerpräsident des Saarlandes, Peter Müller, heute Richter am Bundesverfassungsgericht, scheint, wie Fotos auf der Homepage des Forellenhofs nahelegen, auch in diesem Park zu angeln.

„Könnten Fische ihre Schmerzen durch laute Schreie ausdrücken, würde niemand mehr behaupten, Angeln sei eine Beschäftigung, die der Entspannung und Erholung dient“, so Dr. Tanja Breining, Kampagnenleiterin für Meerestiere bei PETA Deutschland e. V. „Die Schmerzen, die Fische erleiden, wenn sie einen falschen Herzstich erhalten, langsam verbluten und ersticken, ist unermesslich.“

Der ganzjährlich geöffnete Forellenhof in Heusweiler Niedersalbach umfasst insgesamt sechs Weiher. Gegen einen Eintritt von 15 € bis 80 €, je nach Weiher, dürfen dort illegalerweise auch Personen ohne Angelschein fischen. Das Leid der Fische wird bei dieser „Freizeitbeschäftigung“ nicht berücksichtigt.

Die Tierrechtsorganisation PETA verweist auf die international anerkannten Publikationen von Helmut Segner (2013), Lynne Sneddon (2011) und Victoria Braithwaite (2010), denen zufolge Fische Schmerzen erleiden. Daher hofft PETA auf die Umgestaltung des Angelparks in ein tierfreundliches Naturschutzgebiet.

 

 

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