Tierischen Waldbewohnern auf der Spur: PETA gibt Tipps fürs Fährtenlesen im Schnee

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Stuttgart, 30. Dezember 2014 – Faszinierende Entdeckungen im Wald: Auch wenn zwischen den Bäumen bei klirrender Kälte weit und breit keine Tiere zu sehen sind, künden doch zahlreiche Spuren von ihren winterlichen Aktivitäten. Liegt Schnee, so sind die Bedingungen ideal, einen Einblick in das geheime Leben scheuer Wildtiere zu bekommen. Ob Rehe, Wildschweine oder Füchse – jede Tierart hinterlässt ihre eigene Spur. Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V., erklärt, wie die zahlreichen Fußabdrücke den Tieren am besten zuzuordnen sind und worauf Spaziergänger bei winterlichen Entdeckungstouren besonders achten sollten. Die neue PETA-Grafik „Tierspuren im Schnee“ hilft Entdeckern bei der Fährtenbestimmung.

„Der Winter ist die ideale Jahreszeit, um auf Spurensuche zu gehen. Wer die Abdrücke im Schnee oder im Matsch zu deuten weiß, dem eröffnen sich spannende Tiergeschichten“, so Vanessa Reithinger. „Spurenleser mit geübtem Auge können Art und Anzahl der Tiere, ihre Laufrichtung und Gangart herauslesen und erkennen, ob beispielsweise soziale Kontakte stattgefunden haben oder wo Nahrung gesucht wurde.“
 
Im Schnee sieht man die Fußspuren besonders gut. Ist noch keine Schneedecke vorhanden und der Boden noch nicht ganz gefroren, kann man von den Trittsiegeln in der Erde tolle Gipsabdrücke anfertigen. Besonders für Kinder ist Fährtenlesen faszinierend, außerdem lernen die jungen Entdecker so eine Menge über das natürliche Verhalten der Wildtiere.
Jede Tierart hat einen typischen Fußabdruck, auch Trittsiegel genannt. Manche Tiere, wie beispielsweise der Dachs, haben eine Pranke und treten mit der ganzen Sohle auf, andere, wie etwa der Fuchs, laufen auf ihren Zehen. Paarhufer wie Rehe, Hirsche oder Wildschweine dagegen hinterlassen Abdrücke ihrer verhornten Zehenspitzen.
 
Die Trittsiegel der Paarhufer auf einen Blick:
  • Reh und Hirsch: Zwei längliche Abdrücke, die vorne spitz zulaufen. Der Fußabdruck des Rehs hat eine Länge von etwa 4-5 cm und ist etwa 3 cm breit. Hirsche hinterlassen einen deutlich größeren Abdruck mit circa 6-9 cm Länge und 4-7 cm Breite.
  • Wildschwein: Ebenfalls zwei längliche Abdrücke, die aber parallel zueinander verlaufen. Typisch sind die zusätzlich erkennbaren Afterklauen (Zehen oberhalb des Fußes) am hinteren Ende des Trittsiegels. Der Abdruck ist etwa 3-5 cm lang und 7-9 cm breit.
 
Die Trittsiegel der Tatzengänger im Überblick:
  • Rotfuchs: Hauptballen, vier Zehenballen und Krallen. Der Abdruck ist etwa 5 cm lang und 4-4,5 cm breit. Im Gegensatz zu Hunden setzen Füchse ihre schmalen Füße in einer Linie direkt hintereinander, so dass eine gerade Laufspur entsteht. Weiteres Unterscheidungsmerkmal: die Anordnung der Ballen. Stammt das Trittsiegel von einem Fuchs, dann ist es möglich, ein Kreuz durch die Freiräume im Inneren des Abdrucks zu ziehen, ohne die Ballen dabei zu durchschneiden (Kreuztest).
  • Dachs: Hauptballen, fünf Zehenballen und Krallen. Der Abdruck ist etwa 5-7 cm lang und 3,5-5 cm breit. Dachse halten Winterruhe und schlafen viel – nur mit etwas Glück stößt man auch in der kalten Jahreszeit auf ihre Spuren.
  • Steinmarder: Hauptballen, fünf Zehenballen und Krallen. Der Abdruck ist etwa 3,5-5 cm lang und 3-4 cm breit.
 
Nützliche Hilfsmittel bei der Spurensuche:
  • Bestimmungsschablone: Die Grafik „Tierspuren im Schnee“ kann auf der PETA-Internetseite heruntergeladen werden und dient als tolle Vorlage, um die Trittsiegel den Tierarten zuzuordnen.
  • Lineal: Damit können die Spuren genau auf ihre Maße untersucht werden.
  • Fotoapparat: Nützlich, um zu Hause die Spuren noch einmal zu begutachten. Tipp: beim Fotografieren das Lineal neben das Trittsiegel legen.
  • Kit für Gipsabdruck (aus dem Bastelladen): Tiefe Trittsiegel in der Erde eignen sich besonders gut, um Gipsabdrücke anzufertigen. Dies ist allerdings mit etwas Aufwand und Zeit verbunden, da der Gips austrocknen muss.
 
Wichtige Hinweise für die Spurensuche im Wald:
  • Wildtiere brauchen im Winter ganz besonders viel Ruhe: Werden die Hasen, Rehe oder Vögel aufgeschreckt und müssen flüchten, kostet sie das wertvolle Energie. Diesen Verlust können die Tiere aufgrund des Nahrungsengpasses im Winter nur schwer ausgleichen. Deshalb gilt: die öffentlichen Wege nicht verlassen und Hunde an die Leine nehmen.
  • In den Wäldern wird derzeit scharf geschossen: Neben fünf Millionen Wildtieren und mehreren hunderttausend Hunden und Katzen werden jedes Jahr mehrere Dutzend Menschen von Hobbyjägern getötet und verletzt. Deshalb unbedingt die Warnschilder bei großen Drück- und Treibjagden beachten und Gebiete meiden, in denen Jäger aktiv sind.


PETA-Grafik zum Download:
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Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 – 860 591 529, [email protected]
 

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