Toter und Verletzte bei Chaos-Vielseitigkeitsturnier in Luhmühlen – PETA fordert Verbot von Vielseitigkeitsrennen

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Luhmühlen / Gerlingen, 14. Juni 2014 – Nach einem chaotischen Verlauf des Vielseitigkeitsturniers in Luhmühlen mit einem toten und mehreren verletzten Reitern sowie einem toten Pferd fordert die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. ein Verbot der „Sportart“ in Deutschland. Der 25-jährige Dortmunder Benjamin Winter stürzte beim Geländeritt am heutigen Samstag und erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Ebenfalls beim Geländeritt erlitt eine Britin einen Schlüsselbeinbruch und eine Australierin Prellungen. Auf offener Strecke brach Fuchswallach Liberal tot zusammen – vermutlich aufgrund eines Abrisses der Hauptschlagader. Bereits im Vorjahr kam bei dem Turnier in Luhmühlen ein Pferd aufgrund eines Sturzes zu Tode. PETA prüft nun die Einleitung rechtlicher Schritte gegen die Verantwortlichen des Turniers, weil den Pferden nach Auffassung der Organisation regelmäßig Leistungen abverlangt werden, denen sie nicht gewachsen sind – ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
 
„Ein Sport, bei dem der Tod von Tieren mit einkalkuliert wird – so wie es bei der Vielseitigkeit der Fall ist – gehört sofort abgeschafft“, sagt Peter Höffken, Kampagnenleiter bei PETA Deutschland e.V. „Der Missbrauch von Pferden als Sportgeräte muss ein Ende haben“
Hohe Hindernisse, tiefe Gräben, extremes Training und das alles unter Zeitdruck – das Vielseitigkeitsreiten setzt Pferde und Reiter einem großem Risiko aus, was regelmäßig zu schweren Verletzungen und zu Todesfällen führt. Bei einer Vielseitigkeitsprüfung in Wiesbaden brach 2013 der Holsteiner Wallach King Artus hinter dem Ziel zusammen und verstarb noch vor Ort – durch einen Aortenabriss. Weil alle Sprünge und Hindernisse im Geländeritt in einer vorgegebenen Zeit absolviert werden müssen, nehmen die Reiter hohe Risiken billigend in Kauf. Wer diesen Zeitrahmen nicht einhält, erhält Strafpunkte. Die Pferde sind diesen Höchstleistungen oftmals nicht gewachsen.

Das Vielseitigkeitsreiten – früher auch Military genannt – kombiniert Prüfungen aus der Dressur, dem Springen und einem Geländeritt. Vor allem beim Sprung von Pferd und Reiter im Galopp über Natursprünge, feste Holzhindernisse und tiefe Gräben ereignen sich häufig schwere Unfälle. Zahlreiche Pferde müssen nach Stürzen eingeschläfert werden. Zudem sind in den vergangenen Jahren weltweit neun Reiter ums Leben gekommen, darunter zwei Sportlerinnen aus Deutschland.

Die Vielseitigkeit ist nur ein weiterer Zweig des Pferdesports, bei dem die Tiere wie „Sportgeräte“ ausgenutzt werden. PETA appelliert an alle Reiter, sich über die Gefahren bewusst zu werden, denn jedem Pferdehalter sollte das Wohl seines Tieres am Herzen liegen. Darüber hinaus bittet PETA alle Zuschauer, von einem Besuch derartiger Veranstaltungen abzusehen. PETA kämpft bereits seit vielen Jahren gegen die systembedingte Tierquälerei bei Pferderennen.

 
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Pferderennen (inklusive Video)
PETA.de/FaktenPferdesport
 

 
Kontakt:
Peter Höffken, +49 (0) 173 291 85 61, [email protected]

 

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