Verstecktes Tierleid in Landkreis Osnabrück: Vorletzte Pelzfarm Deutschlands soll geschlossen werden

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Osnabrück / Stuttgart, 28. Februar 2018 – Jahrelang litten Hunderte Nerze unbeachtet von der Öffentlichkeit auf einer Farm eines Hobbyzüchters im Landkreis Osnabrück in engen Käfigen. Heute soll die Tierzucht aufgelöst werden, bestätigte der Landkreis gegenüber PETA. Demnach lehnt die Behörde einen Antrag des Betreibers auf Weiterführung der Nerzhaltung ab. Die Tierrechtsorganisation begrüßt die tierfreundliche Entscheidung und fordert das Veterinäramt auf, die Schließung der Farm durchzusetzen und die Räumung zu kontrollieren. Damit verbleibt die letzte Pelzfarm Deutschlands in Rahden im Nachbarkreis Minden-Lübbecke.

„Nerze gehören nicht in winzige Drahtgitterkäfige und wir freuen uns, dass die vorletzte Pelzfarm Deutschlands bei Osnabrück endlich geschlossen werden soll“, sagt Johanna Fuoß, Fachreferentin für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA. „Die Pelzindustrie ignoriert seit Jahren Tierschutzvorgaben – das macht ein generelles Verbot von Pelzfarmen dringend notwendig. Wir werden mit allen Tierfreunden dafür kämpfen, dass Pelzfarmen im In- und Ausland geschlossen werden.“

In den letzten Monaten haben in Deutschland fast alle Pelzfarmen die Tierzucht eingestellt, zuletzt die Nerzfarm der Bärwinkel GmbH in Grabow in Sachsen-Anhalt. Die letzte große Pelzfarm ist derzeit noch die Nerzzucht in Rahden, Nordrhein-Westfalen, mit knapp 5.000 Tieren. PETA fordert auch den zuständigen Landkreis Münden-Lübbeke dazu auf, endlich nachzuziehen und mit der Schließung der Farm einen historischen Beitrag für den Tierschutz zu leisten. Laut GfK-Umfrage würden diese Entscheidung knapp 80 Prozent der Deutschen befürworten.

Im September 2017 ist in Deutschland ein neues Gesetz zur Pelztierhaltung in Kraft getreten, dass größere Käfige, festen Boden und Schwimmbecken für die Tiere vorschreibt. Vorgaben, die eigentlich schon seit spätestens 2016 umgesetzt hätten werden müssen – die Pelzfarmer klagten jedoch vor den Verwaltungsgerichten, um Zeit und Rechtsschutz vor den angedrohten Schließungen zu erhalten.

Österreich, die Niederlande, Großbritannien,Tschechien und weitere Länder haben Pelzfarmen bereits verboten. Rund 110 Millionen Tiere, wie Nerze, Füchse und Marderhunde, werden jedoch weiterhin weltweit jedes Jahr wegen ihrer Pelze erschlagen, vergast oder mit Elektroschocks getötet. China, Dänemark, Polen und Finnland sind aktuell die größten Länder bei der tierquälerischen Pelzproduktion.

Nerze leben meist in der Nähe von Gewässern und lieben es zu schwimmen. Sie können mit nur einem Atemzug 15 Meter tief tauchen. In freier Wildbahn verteidigen die Wildtiere ihr Revier sehr intensiv und sind absolute Einzelgänger, während sie auf Deutschlands Pelzfarmen zu Zehntausenden in winzige Drahtkäfige gesperrt werden. Ein Umstand der zu häufigen Verhaltensstörungen und Selbstverstümmelungen bei den Tieren führt.

Weitere Informationen:
PETA.de/Hintergrundwissen-Pelz
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]

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