500 Hühner auf Tiertransport gestorben: PETA erstattet Strafanzeige

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Pohlheim / Gießen / Stuttgart, 29. Juli 2019 – Ein erschütterndes Bild bot sich Polizisten bei der Kontrolle eines Tiertransports am vergangenen Mittwochabend auf der A 5 bei Pohlheim. An Bord fanden die Beamten 4470 Hühner ohne Wasserversorgung, von denen rund 500 bereits gestorben waren; weitere Tiere lagen in erbärmlichem Zustand in den Käfigen. Kühlung erfuhren die Hühner bei 34 Grad Außentemperatur lediglich durch den Fahrtwind. Nach Einschätzung einer Veterinärärztin wäre kein einziges von ihnen im 12 Stunden entfernten Polen lebend angekommen – nicht umsonst bestand an diesem Tag aufgrund der extremen Hitze ein europaweites Verbot für internationale Tiertransporte. Diese Kontrolle wird Konsequenzen haben: Wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutztransportverordnung erstattet die Tierschutzorganisation PETA Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Gießen.
 
„Tiere in der Landwirtschaft werden als reines Produktionsgut betrachtet – für sie ist die Welt von Geburt an und bis zu ihrem Tod ein Minenfeld. Die gravierenden Verstöße wie im Fall Pohlheim sind keine Ausnahme, sondern die Regel“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Wer dieses Tierleid nicht unterstützen möchte, kann sich pflanzenbasiert ernähren und damit gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt und die eigene Gesundheit tun.“
 
Hühner dürfen laut der Tierschutztransportverordnung bis zu acht Stunden am Stück befördert werden. Durch Ausnahmegenehmigungen sind die Transportzeiten jedoch oft sehr viel länger. Auch ohne Transportunfälle leiden Tiere in der Ernährungsindustrie. Ihr meist kurzes Leben verbringen die Hühner in der Regel in riesigen, überfüllten Ställen ohne Freilauf. Dabei sind die Vögel faszinierende und äußert sensible Lebewesen. Genau wie Säugetiere zeigen sie ein ausgeprägtes Sozialverhalten und ihre kognitiven Fähigkeiten übersteigen in manchen Bereichen die von Menschenaffen oder Kleinkindern.

Jedes Jahr werden weit über 600 Millionen Hühner in deutschen Schlachthäusern getötet. Viele der sensiblen Lebewesen sind dabei nicht ausreichend betäubt. PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, um für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
Veganer führen nicht nur oft ein gesünderes Leben; jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierschutzorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.

Weitere Informationen:
PETA.de/Tiertransporte
PETA.de/Huehner
Veganstart.de
 
Kontakt: 
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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