Angelhaken verstoßen gegen das Tierschutzgesetz: PETA fordert Landesfischereivereine und Deutschen Angelfischereiverband auf, ihre Nutzung zu untersagen

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Stuttgart, 6. März 2020 – Nach einem externen Input und juristischer Prüfung hat PETA die Landesfischereiverbände in allen Bundesländern sowie den Deutschen Angelfischereiverband (DAFV) angeschrieben und sie aufgefordert, die Nutzung von Angelhaken gegenüber ihren Mitgliedern zu untersagen. Laut Paragraf 17 Abs. 2 des Tierschutzgesetzes ist es verboten, einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden sowie länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen. Genau das passiert jedoch, wenn sich ein Angelhaken in das Gewebe eines Fisches bohrt. Manche von ihnen hängen sogar mehrere Minuten daran, bis der Angler bemerkt, dass sie „angebissen“ haben. Daher fordert PETA, dass das Fischen mit den Haken verboten wird.
 
„Wir können uns kaum vorstellen, wie schmerzhaft es für Fische sein muss, bei vollem Bewusstsein einen Haken durch den Mund oder Rachen gebohrt zu bekommen. Würden Schweine oder Hunde ohne Betäubung aufgespießt werden, wäre dies ein großer Skandal mit rechtlichen Konsequenzen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Wieso ist das in Bezug auf Fische noch erlaubt, obwohl diese ebenfalls fühlende Wirbeltiere sind?“

Hintergrundinformationen
Die Tierschutzschlachtverordnung schreibt vor, dass Fische vor dem Töten betäubt werden müssen. Allerdings wird der Angelhaken vor der Betäubung durch den Mund der Fische oder ihren Rachen gebohrt, was unnötige Leiden und Schmerzen auslöst.
 
Studien bestätigen bereits seit 2003 ein Schmerzempfinden bei Fischen. Bis heute bestätigen dies zahlreiche weitere Studien weltweit. Die von Rose, Arlinghaus et al. (2012) publizierte Studie, die ein Schmerzempfinden bei Fischen anzweifelt, wurde nach einem Auftrag der Bundesregierung vom Friedrich-Löffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Ende 2013 geprüft. Die Wissenschaftler kommen in ihrer Auswertung zu dem Schluss, dass entgegen den Schlussfolgerungen von Rose et al. (2002; 2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) davon auszugehen ist, dass Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollen. [1]

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichung von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
 
Weitere Informationen
PETA.de/Fische
 
Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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