Kritik an „Spreewelten Bad“ in Lübbenau: PETA fordert Wellnessbad auf, Pinguinhaltung und -zucht einzustellen

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Lübbenau / Stuttgart, 25. Januar 2019 – Fragwürdiges Freizeitangebot: Das Wellnessbad Spreewelten in Lübbenau wirbt damit, dass Badegäste durch eine Glaswand getrennt mit Humboldt-Pinguinen schwimmen können. Zudem züchten die Inhaber die Tiere und geben den Nachwuchs in Länder mit teils geringen Tierschutzstandards ab, beispielsweise in die Türkei und nach Südkorea. Nach Erhalt von Besucherbeschwerden hat PETA die Geschäftsführung Anfang Januar in einem Schreiben aufgefordert, die Pinguinzucht umgehend einzustellen und die verbleibenden Tiere in eine naturnahe Auffangstation zu überführen. Bereits im April 2018 hatte die Tierrechtsorganisation an das Wellnessbad appelliert, die Pinguine abzugeben, nachdem ein Fuchs vier Tiere getötet hatte.
 
„Pinguine sind keine Entertainer für Badegäste. Sie einzusperren, zu züchten und dann über Tausende von Kilometern in Unterhaltungsparks und Zoos zu verfrachten, ist alles andere als artgerecht oder tierfreundlich“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Zudem sind Pinguine sehr stressempfindlich und die lange Reise in eine fremde Umgebung kann sie krank machen.“
 
Laut Medienberichten wurden bereits zahlreiche Pinguine mit Zwischenstopp in Tschechien nach Philadelphia, Seoul und Antalya abgegeben. In letzterer Stadt kamen die Tiere wohl genauer in das Hotel „Rixos World Hotel – The Land of Legends“, das beispielsweise auch Delfine für Unterhaltungszwecke einsperrt.

Im Zoo vom britischen Scarborough erhielten Humboldt-Pinguine 2014 Psychopharmaka, um ihr Stressniveau zu senken [1]. Transportstress, Veränderungen des Klimas und der Routine sowie die Begegnung mit einer neuen Gruppe können das Immunsystem der Pinguine schwächen und gelten als mögliche Faktoren für eine erhöhte Anfälligkeit dieser sensiblen Tierart gegenüber tödlichen Bakterien- und Pilzinfektionen. In der Natur jagen Humboldt-Pinguine in Gruppen. Die hervorragenden Schwimmer können mehr als 20 Meter tief tauchen. In Gefangenschaft können sie ihr natürliches Verhalten niemals ausleben. PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Tierrechtsorganisation fordert Besucher auf, das Erlebnisbad Lübbenau zu meiden, solange hier Pinguine eingesperrt und gezüchtet werden.

[1] Die Welt (2014): Wetterstress: Britische Pinguine erhalten Antidepressiva. Online abrufbar unter: welt.de/newsticker/news1/article124628025/Wetterstress-Britische-Pinguine-erhalten-Antidepressiva.html (24.01.2019).
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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