Ministerin Klöckner will Qualzuchten auf Hundeausstellungen verbieten – PETA begrüßt geplante Maßnahme und fordert Zuchtverbot für Mops, Französische Bulldogge und Co.

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Berlin / Stuttgart, 5. August 2019 – Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) möchte die Teilnahme von Tieren, die zuchtbedingte gesundheitliche Probleme aufweisen, bei Rassehundeausstellungen verbieten. Kurzköpfige, sogenannte brachycephale „Rassen“ wie Möpse oder Französische Bulldoggen leiden ihr Leben lang unter Einschränkungen wie Atemnot und Schädeldeformationen. PETA begrüßt die Ankündigung der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft als wichtigen Schritt, weist jedoch gleichzeitig darauf hin, dass nicht nur die Teilnahme an Rasseausstellungen verboten werden muss, sondern bereits die Qualzucht selbst – und das auch bei anderen Tierarten, wie beispielsweise Nacktkatzen oder schuppenlose Reptilien.
 
„Julia Klöckners Ankündigung ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Qual beginnt jedoch schon beim Züchter. Tierschutzwidrige Zuchten müssen endlich für alle Tierarten verboten werden“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA „Es ist nicht länger hinnehmbar, dass einige Züchter ganz offen gegen geltendes Gesetz verstoßen und kaum Konsequenzen zu befürchten haben. Die Leidtragenden sind die Tiere.“
 
Hunde bewusst auf extreme Merkmale gezüchtet
Brachycephalie (Kurzköpfigkeit) ist ein hausgemachtes Problem der Menschen. Bei den Tieren wurden bewusst bestimmte Merkmale ins Extreme gezüchtet. Davon sind unterschiedliche Hunderassen betroffen. Am bekanntesten sind sogenannte Moderassen, wie beispielsweise der Mops oder die Französische Bulldogge. Hierzu gehören aber auch Amerikanische Bulldoggen, Boston Terrier, Boxer, Cavalier King Charles Spaniels, Pekinesen, Lhasa Apsos, Pinscher und viele mehr.
Dabei verbietet Paragraph 11b des deutschen Tierschutzgesetzes Zuchten, bei denen Tieren Merkmale angezüchtet werden, unter denen sie leiden.
 
Qualzucht verursacht lebenslanges Leid 
Aufgrund der kindlich anmutenden Köpfe und „Glubschaugen“ empfinden viele Menschen Hunde einer brachyzephalen „Rasse“ als niedlich. Daher werden sie immer wieder für Werbung genutzt – wie zuletzt beim Toilettenpapier der Drogeriemarktkette dm. Neben PETA setzen sich auch viele deutsche Tierärzte und die britische Veterinary Association gegen Werbung mit sogenannten Qualzuchten ein [1]. Die Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Tiere werden häufig verharmlost. Möpse beispielsweise leiden aufgrund der sehr kurzen Schädelform meist lebenslang unter Atemnot, Röcheln, Schnarchen und sogar Ohnmacht. Häufig werden sie auch durch starken Tränenausfluss, Eintrübungen und Entzündungen der Hornhaut, Übergewicht oder Gehirnentzündungen beeinträchtigt. Viele von ihnen sterben verfrüht.
Zudem sind nicht nur Hunde von der Qualzucht betroffen, sondern auch Katzen, Kaninchen, Vögel, Reptilien und Millionen „Nutztiere“.  
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] https://www.wir-sind-tierarzt.de/2018/01/keine-moepse-in-der-werbung/.

Weitere Informationen:
PETA.de/Erfolg-fuer-den-Tierschutz-Niederlande-verbietet-Zucht-von-Moepsen-PETA-fordert
PETA.de/Qualzucht-Haustiere

Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]
 

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