Nach Tod der Haie Marina und Marius im Bochumer Tierpark – PETA fordert virtuelles Aquarium

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Bochum / Stuttgart, 7. November 2017 – Vorbild New York: Nach dem Tod der Schwarzspitzen-Riffhaie Marina und Marius sowie mehrerer Korallenfische durch einen Defekt in der Filteranlage des Aquariums im Tierpark Bochum fordert PETA, keine Fische mehr durch Fang oder Zucht ihrer Freiheit zu berauben. Stattdessen bringt die Tierrechtsorganisation eine virtuelle Tierhaltung in Zoos ins Gespräch und verweist hierbei auf das im Oktober eröffnete Virtual Aquarium in New York. Ein virtueller Zoo würde den Fang unzähliger Lebewesen und Unfalltode wie jüngst in Bochum verhindern und es Menschen ermöglichen, die Tierwelt auf respektvolle Art kennenzulernen. Ein virtueller Zoo muss nicht auf Fische begrenzt bleiben. Auch Landwirbeltiere wie Löwen, Elefanten und Giraffen könnten so vor einem Leben in Gefangenschaft bewahrt werden. Interaktive Spiele, mit denen Zoobesucher die Lebensweisen der Tiere studieren, haben besonders für Kinder einen deutlich höheren Lern- und Sensibilisierungseffekt als das Beobachten eingesperrter Tiere.
 
„Der Zoo der Zukunft ist ein virtueller Zoo, in dem keine Wildtiere mehr in enge Käfige oder Becken eingesperrt sind“, sagt Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Aquarien und Meereszoos tragen zur Plünderung der Ozeane bei statt zu ihrem Schutz. Die Meere sind überfischt und viele Haiarten vom Aussterben bedroht – wir hoffen daher, dass der Zoo die Haie und Korallenfische nicht durch neue Tiere ersetzen wird.“
 
Mit einem virtuell gestalteten Tierpark befände sich Bochum in guter Gesellschaft. In New York macht bereits ein virtuelles Aquarium die Welt unter Wasser greifbar – ganz ohne Lebewesen damit zu schaden. Der Sender National Geographic realisierte die Ausstellung mit Digitaltechnologie, 3-D-Bildern und Spezialeffekten in unterirdischen Räumen.
 
Der Fang aus dem Meer oder der Transport der Tiere aus anderen Aquarien ist immer mit Stress für die Fische verbunden – teils mit tödlichen Folgen. Laut einem Bericht des Magazins Der Spiegel, der sich auf einen Report des Washingtoner Worldwatch-Instituts bezieht, werden jährlich 500 bis 600 Millionen Zierfische aus den Meeren geschöpft [1]. Zahlreiche Wildfänge stammen aus tropischen Gewässern, meist aus Korallenriffen, wo sie illegal gefangen werden. Ein großer Teil der Tiere überlebt die häufig sehr langen Transportwege über Tausende von Kilometern nicht.
 
Haie sind ausgesprochen intelligente Tiere mit unterschiedlichen Persönlichkeiten. Sie bewohnen die Erde seit rund 450 Millionen Jahren und sind ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Da ein artgerechtes Leben nur in Freiheit möglich ist, fordert PETA die grundsätzliche Abschaffung von Aquarien.
 
[1] Philip Bethge (2000): Giftattacke im Korallenriff. Der Spiegel. 10/2000.
 
Weitere Informationen
Peta.de/Fische-In-Aquarien-Nein-Danke
Veganblog.de/Schlagwort/Tom-Vierus

Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]

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