Rund 100-jähriger Aal in Bremerhaven gefangen: PETA erstattet Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz

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Bremerhaven / Gerlingen, 31. Oktober 2013 – Ein 2,40 Meter langer Aal stirbt im Fischernetz: Medienberichten zufolge zog der Fischer Ullrich W. aus Bremerhaven kürzlich den vermutlich größten jemals gefangenen Aal aus der Weser. Das Alter des Tieres wird aufgrund seiner Größe auf rund 100 Jahre geschätzt. Da der Fisch nun präpariert werden soll, hat die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. am 30. Oktober 2013 bei der Staatsanwaltschaft Bremen Strafanzeige gegen Ullrich W., André V. und Pascal B. erstattet. Ullrich W. hatte den lebenden Aal aus dem Netz geholt und an die Fischhändler André V. und Pascal B. verkauft, die ihn präparieren und in ihrem Fischgeschäft ausstellen wollen. PETA wirft den Beanzeigten einen Verstoß gegen § 17 Nr. 1 des deutschen Tierschutzgesetzes vor, demzufolge Tiere nicht ohne vernünftigen Grund getötet werden dürfen. Diesen stellt laut Gesetz nur der Verzehr dar.

„Das Angeln und Töten von Fischen aus anderen Gründen als dem Nahrungserwerb verstößt gegen das Tierschutzgesetz“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin bei PETA. „Der Aal wurde folglich nur aufgrund seiner imposanten Größe und als Motiv für ein Trophäenfoto gefangen.“

Bei dem in der Weser gefangenen Aal handelt es sich vermutlich um einen Meeraal. Diese Tiere leben im Atlantik und erreichen nur selten die Nordsee oder angrenzende Flüsse. Der in Deutschland beheimatete Europäische Aal erreicht in der Regel eine maximale Länge von 1,50 m und ein Alter von 50 bis 80 Jahren. Aale schlüpfen im Atlantik in der Nähe der Bahamas und brauchen etwa drei Jahre, um an europäische Küsten zu gelangen. Da Aale Sauerstoff unter anderem über die Haut aufnehmen, können die Tiere auch beachtliche Strecken über feuchtes Land zurücklegen.

Zwei neue Gutachten der Schweizer Eidgenössischen Ethikkommission für Biotechnologie im Außerhumanbereich (EKAH) befassen sich intensiv mit der Kognition und dem Bewusstsein von Fischen. Die Verfasser, Philosoph Markus Wild und Biologe Helmut Segner, belegen, dass Fische Schmerzen empfinden, ein Bewusstsein haben, lernfähig sind und kooperieren können.

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