Statt Lebensmittel für die Menschen Libanons wird Hühnernahrung verschifft – Statement von PETA / Mit Tiermast bekommen wir die Menschen weltweit nicht satt

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Stuttgart, 5. August 2022 – Mehr als fünf Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat das erste Schiff mit ukrainischem Getreide die Küste Libanons erreicht. Die Menschen dort sind dringend auf Lebensmittel angewiesen, doch die über 26.000 Tonnen Mais sind als Hühnernahrung bestimmt. Bettina Eick, PETAs Fachreferentin für Ernährung, kommentiert:

„Es ist fatal, dass mit der ersten Getreidelieferung aus der Ukraine ausgerechnet Nahrung für sogenannte Nutztiere verschifft wird. Denn die Herstellung tierischer Erzeugnisse ist eine enorme Ressourcen­verschwendung. Für die Produktion einer einzigen tierischen Kalorie sind je nach Tierart bis zu 30 pflanzliche Kalorien in Form von Tiernahrung erforderlich. Beispielsweise werden für eine Kalorie aus Geflügelfleisch vier pflanzliche Kalorien benötigt. [1] Je mehr tierische Produkte wir konsumieren, desto weniger Menschen können ernährt werden, da die Ressourcen und Anbauflächen begrenzt sind. Von allen weltweit genutzten landwirtschaftlichen Flächen werden aktuell 83 Prozent für den Anbau von Tiernahrung für die Tierwirtschaft und zur Schaffung neuer Weideflächen für sogenannte Nutztiere beansprucht. [2] Würde sich die Menschheit vegan ernähren, kämen die Feldfrüchte unmittelbar der Ernährung der Menschen zugute, und so könnten zusätzliche vier Milliarden Menschen ernährt werden. [3] Vor allem in Anbetracht des Ukrainekriegs und der damit verbundenen Engpässe von Getreide, aber auch zur Bekämpfung der Klimakrise brauchen wir dringend einen Wandel: weg von der Tierwirtschaft, hin zu einem pflanzlichen Ernährungssystem. Wir fordern von der Politik, Tierbestände mit einer Ausstiegsprämie für Landwirtinnen und Landwirte abzubauen, Subventionen für tierische Produkte zu beenden und veganen Ökolandbau zu fördern.“

Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.

Bettina Eick / © PETA Deutschland e.V.

Das Foto senden wir auf Anfrage gerne zu.

[1] Brot für die Welt: Niemand isst für sich allen. Fleischkonsum, https://www.brot-fuer-die-welt.de/fileadmin/mediapool/2_Downloads/NIFSA/NIFSA_Kampagnenblatt_Fleischkonsum.pdf (eingesehen am 05.08.2022)
[2] Poore, J, and Nemecek, T.: Reducing Food’s Environmental Impacts Through Producers and Consumers, https://www.science.org/doi/10.1126/science.aaq0216 (eingesehen am 05.08.2022)
[3] Science Daily: Existing cropland could feed four billion more by dropping biofuels and animal feed, https://www.sciencedaily.com/releases/2013/08/130801125704.htm (eingesehen am 05.08.2022)

Weitere Informationen:
https://www.peta.de/veganleben/welthunger/
https://www.peta.de/themen/umwelt/

Pressekontakt:
Stefanie Bacher, +49 711 860591-431, [email protected]

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