Tauben durch fachwidrige Vergrämung gestorben: PETA erstattet Strafanzeige gegen Galeria Karstadt Kaufhof München und die Firma Rentokil

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München / Stuttgart, 8. Juli 2021 – Die „Galeria Karstadt Kaufhof“-Filiale am Münchner Marienplatz hatte die Firma Rentokil beauftragt, Netze an der Fassade anzubringen, um Tauben zu vergrämen. Dabei sollen nach PETAs Informationen Vögel mit Brutnestern sowie Taubenjunge eingesperrt worden sein, deren Eltern sie nicht mehr erreichen und füttern konnten. Auf Weisung des Veterinäramts wurden die Netze mittlerweile entfernt. Dennoch hat PETA gegen die Verantwortlichen der Filiale sowie gegen Rentokil Strafanzeige erstattet, da dies die Tat selbst nicht ungeschehen macht. Die Tierrechtsorganisation wirft Rentokil zudem vor, die Tiere vorsätzlich eingesperrt zu haben – denn die Firma fiel bereits in der Vergangenheit mehrfach wegen unsachgemäßer Vergrämungsmaßnahmen auf.
 
„Die Verantwortlichen des Einkaufszentrums sind zur Rechenschaft zu ziehen. Zwar wurden die Netze mittlerweile entfernt, doch bis dahin können bereits zahlreiche Tauben qualvoll hinter den Netzen verhungert oder verdurstet sein. Vonseiten der Firma Rentokil handelt sich aus unserer Sicht um eine Wiederholungstat – denn die fehlende Bereitschaft, tierschutzrechtliche Aspekte gerade bei Taubenvergrämungen zu berücksichtigen, ist schon in der Vergangenheit auffällig worden“, so Dr. Edmund Haferbeck, Senior-Mitarbeiter im Bereich Special Projects bei PETA.
 
Hintergrundinformationen
PETA weist darauf hin, dass keine Notwendigkeit besteht, „Stadttauben“ zu vertreiben – auch nicht wegen oft vorgeschobener gesundheitlicher Bedenken. Denn für den Menschen sind die meisten Erreger der Tiere unbedenklich; sie sind in der Regel vogel- oder taubenspezifisch und daher kein gesundheitliches Risiko für den Menschen. [1] „Die Vergrämung ist nicht nur tierrechtlich fragwürdig, sondern auch sinnlos, wenn Tauben im Gegenzug keine alternativen Brut- oder Niststätten angeboten werden, da sie standorttreu sind“, erklärt Haferbeck. Anstelle von Vergrämungsmaßnahmen wäre es der Organisation zufolge zielführender, ausreichend große, betreute Taubenschläge nach dem Augsburger Modell einzurichten und die Tiere artgerecht zu füttern, da Tauben sich gerne an solche Orte binden. [2]
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] Dr. Kneidl-Fenske, M./Dämmrich, M. (2017): Gefährdungseinstufung von Stadttauben. Übertragen Tauben Krankheiten und Parasiten? Überprüfung aktueller Aussagen aus dem Internet auf ihren Wahrheitsgehalt. Online abrufbar unter: http://www.erna-graff-stiftung.de/wp-content/uploads/2017/08/Gefährdungseinstufung-der-Stadttauben.pdf. (07.07.2021).
[2] Institut für die Stadttauben (ohne Datum). Unsere Gesamtlösung – Augsburger Modell. Online abrufbar unter: https://www.xn--institut-fr-die-stadttauben-r3c.de/unsere-gesamtloesung-institut-fuer-die-stadttauben/unsere-gesamtloesung-augsburger-modell-institut-fuer-die-stadttauben/. (08.07.2021).
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Stadttauben
PETA50plus.de/Stadttauben-brauchen-unsere-Hilfe

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