Tierfotograf wurde zufällig Zeuge blutiger Straftat

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PETA erstattet Strafanzeige gegen hessischen Jäger, der trotz Schonzeit einen Fuchs und einen Waschbären tötete
 

Twistetal/Elleringshausen / Stuttgart, 30. April 2019 – Klarer Rechtsverstoß: Ein Jäger erschoss vergangenen Mittwoch gegen 08:30 Uhr bei Twistetal/Elleringshausen einen Fuchs und kurz darauf einen Waschbären – trotz der gesetzlichen Schonzeit für beide Tiere. Er wurde dabei von einem Tierfotografen beobachtet, der zufällig genau in dem Moment ein Foto auslöste, in dem der Schuss den Fuchs traf. PETA hat nun bei der Staatsanwaltschaft Kassel Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt. Zudem hat die Tierschutzorganisation eine Ordnungswidrigkeitsanzeige bei der Jagdaufsicht des Landkreises Waldeck-Frankenberg in Korbach eingereicht. PETA fordert, dass der Jäger angemessen bestraft und ihm sein Jagdschein entzogen wird. Die Tierschutzorganisation appelliert außerdem an Hessens Umweltministerin Priska Hinz, den Füchsen eine ganzjährige Schonzeit einzuräumen und das sinnlose Töten endlich zu beenden.
 
„Dass der Jäger sich nicht an die Schonfrist hält, beweist deutlich, dass es ihm nur um den Spaß am Töten geht“, so Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Laut Aussage des Tierfotografen, der Angst um sein eigenes Leben hatte, hat der Jäger die beiden toten Tiere zurück an die Eingänge ihrer Bauten geworfen und mit Laub bedeckt. Sollten junge Tiere im Bau sein, könnten diese nun elendig verhungern. Eine Person, die so wenig Respekt vor Gesetzen und dem Leben hat, sollte keinen Waffenschein besitzen dürfen.“
 
Rechtliche Bewertung  
Das Handeln des Jägers ist gemäß Paragraph 17 Nr. 1 TierSchG strafbar. Während der Schonzeit, die laut der hessischen Jagdverordnung sowohl für Füchse vom 15. August eines Jahres bis 28. Februar des Folgejahres andauert sowie für Waschbären vom 01. August bis 28. Februar, dürfen diese Tiere nicht bejagt werden. Auch nach dem Jagdrecht handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit (Paragraph 39 Abs. 2 Nr. 3a Bundesjagdgesetz).
 
Die Jagd auf Füchse ist grausam und unnötig
PETA spricht sich grundsätzlich gegen die Jagd auf alle Tiere aus. Ein Beispiel dafür ist die Fuchsjagd. Allein in Deutschland müssen wegen der Hobbyjagd jährlich etwa eine halbe Million der Tiere ihr Leben lassen. Dabei werden viele von ihnen in Totschlagfallen regelrecht zerquetscht oder sterben aufgrund von Fehlschüssen einen langsamen, qualvollen Tod.
 
Die Jagd ändert zudem nichts an der Fuchspopulation. Verluste werden rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen. Renommierten Experten zufolge, wie dem Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf, regulieren sich zudem Wildtierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten von selbst [1]. Darüber hinaus sichert der Fuchs seinen Beutearten das Überleben, indem er schwache und kranke Tiere erlegt und somit Krankheitsherde eliminiert. Der Fuchsbandwurm kann ebenfalls nicht als Begründung für die Massentötungen herangezogen werden, denn er zählt zu den seltensten Parasitosen Europas.
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] Reichholf, J. H.: Die Wahrheit über die Jagd – Evolutionsbiologe Prof. Josef Helmut Reichholf widerlegt Jägerlügen. TV-Dokumentation SWR BW. (abgerufen am 15.05.2014).
 
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Die Fotos des Tierfotografen dokumentieren den traurigen Rechtsverstoß des Jägers. / © PETA Deutschland e.V.
 
Die druckfähigen Motive steht hier zum Download zur Verfügung.
Weitere Informationen:
Fuchsjagd-stoppen.de/
PETA.de/Themen/Jagd

Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]
 

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