Tierquälerei bei Eröffnung der „Karpfensaison“ in Bad Alexandersbad: PETA erstattet Anzeige gegen Agrarministerin Kaniber und weitere Politiker

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Bad Alexandersbad / Hof / Stuttgart, 19. September 2018 – Um Luft ringende Fische hielten die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und weitere Politiker Ende August zur Eröffnung der „Karpfensaison“ in Bad Alexandersbad in die Kameras von Journalisten. Dafür hat sie PETA nun bei der Staatsanwaltschaft Hof angezeigt – Tatverdacht: Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutzschlachtverordnung. Demnach ist es strafbar, einem Wirbeltier erhebliche, länger andauernde oder sich wiederholende Schmerzen und Leiden zuzufügen. Fotos und Videos zeigen, wie die panisch zappelnden Karpfen vom Teichwirt in trockene Eimer und einen Bottich mit sehr flachem Wasser geschüttet werden und dann von den Politikern in die Hand genommen werden. Lebende Fische dürfen aber nur in Behältern aufbewahrt werden, deren Wasservolumen den Tieren ausreichende Bewegungsmöglichkeiten bietet. Außerdem sind sie so zu betreuen, dass bei ihnen nicht mehr als unvermeidbare Aufregung, Schmerzen, Leiden oder Schäden entstehen. Auch der Teichwirt wurde von PETA angezeigt.
 
„Heute wissen wir, dass ein Fisch ein Jemand ist und kein Etwas. Da ist das bewusste Zufügen von Angst, Leid und Atemnot für eine PR-Aktion ethisch und juristisch inakzeptabel“, so Dr Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA.
 
Einen ähnlichen Tatbestand findet man bei der Praxis des sogenannten Catch&Release, dem Fangen und Zurücksetzen von Fischen, die in Deutschland weit verbreitet ist und als Straftat geahndet wird. Die Tierrechtsorganisation veranschaulicht das Leid der Tiere in der „Sportfischerei“ mit folgendem Beispiel: „Stellen Sie sich vor, man bohrt einen Metallhaken durch Ihren Mund und drückt Sie unter Wasser, wo Sie nicht mehr atmen können.“
 
Fische sind neugierige und freundliche Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben, kommunizieren auf vielfältige Weise und schließen Freundschaften. Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [1]
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.
 
[1] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose).
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische
 
Kontakt: 
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected] 

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