Tierquälerische Missstände auf dem Prickingshof – Generalstaatsanwaltschaft Hamm verfügt Wiederaufnahme der Ermittlungen

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Haltern am See / Gerlingen, 6. Juni 2012 – Hauterkrankungen bei Ziegen, mangelhafte Klauenpflege bei Zebus und unwürdige Lebensbedingungen für Schweine und Rinder – es waren erschreckende Bilder, die sich Ermittlerinnen der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. vor einem Jahr auf dem Prickingshof im nordrheinwestfälischen Haltern am See boten. Nachdem PETA eine Strafanzeige gegen die Betreiber des „Schau-Bauernhofs“ erstattete und das Verfahren eingestellt wurde, verfügt nun die Generalstaatsanwaltschaft Hamm die Wiederaufnahme der Ermittlungen.

„Dass das Verfahren eingestellt wurde, kann nur auf sachfremden Erwägungen beruht haben“, resümiert Dr. Davina Bruhn, Rechtsanwältin bei PETA. „Folgerichtig hat die Generalstaatsanwaltschaft Hamm auf meine zwölfseitige Beschwerdebegründung die Staatsanwaltschaft Essen angewiesen, die Ermittlungen wieder aufzunehmen.“ Dr. Edmund Haferbeck, juristischer Berater bei PETA, ergänzt: „Der Prickingshof wollte doch tatsächlich PETA mit einer umfangreichen zivilrechtlichen Drohgebärde mundtot machen, die Antwort darauf ist nunmehr die Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen den Prickingshof, der ein wahrer Augiasstall und eben auch ein Abbild der systemimmanenten Tierquälerei in der Massentierhaltung ist.“

Nach der PETA-Recherche und aufgrund gewöhnungsbedürftiger Ermittlungspraktiken der Staatsanwaltschaft Essen, die engsten Kontakt zum Beschuldigten, Thomas Döpper, pflegte, führte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) eine fachaufsichtliche Prüfung durch, die noch weitaus gravierendere Missstände zum Vorschein brachte: Mangelhafte Haltung der Störche und des Ziergeflügels, Missstände auf der Zebuweide und beim Rot- und Damwild sowie schwere Versäumnisse bei der Schweine-, Rinder- und Kaninchenhaltung.

Den zuständigen Amtsveterinären wird diesbezüglich ebenfalls vorgeworfen, sich wegen Unterlassens strafbar gemacht zu haben.

Weiterhin wirft PETA den Verantwortlichen das Belügen der Öffentlichkeit und der politischen Gremien vor, denn alle Vorwürfe von PETA sind nicht nur bestätigt, sondern sogar noch übertroffen worden durch die Inspektion durch das LANUV.

Staatsanwaltschaft Essen, Az.: 28 Js 88/11

Weitere Informationen:
www.peta.de/prickingshof

Kontakt:
Bartek Langer, 07156 17828-27, [email protected]

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