Tote Tauben in Murrhardt gefunden – PETA bietet 1.000 Euro Belohnung für Hinweise auf mutmaßlichen Giftausleger

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Murrhardt / Stuttgart, 26. Oktober 2017 – Suche nach mutmaßlichem Tierquäler: Einer Polizeimeldung zufolge wurden bislang zehn tote Tauben in der Murrhardter Kernstadt gefunden, die alle die gleichen Vergiftungssymptome aufwiesen. Die Polizei schließt daher nicht aus, dass ein unbekannter Täter Giftköder ausgelegt hat. Die Behörde bittet nun Zeugen, denen in den vergangenen Tagen hierzu verdächtige Substanzen aufgefallen sind, sich bei der Polizei in Murrhardt oder beim Fachdienst Gewerbe und Umwelt der Polizei unter der Telefonnummer 07192 5313 oder 07181 2040 zu melden. Um die Suche nach dem mutmaßlichen Täter zu unterstützen, setzt die Tierrechtsorganisation PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zu seiner Ermittlung führen. PETA nimmt unter der Telefonnummer 01520 7373341 oder per E-Mail – auch anonyme – Hinweise entgegen. Im Juni wurden bereits in Leonberg zahlreiche Tauben illegal durch ausgelegte Giftkörner getötet.

„Bitte helfen Sie mit aufzuklären, ob ein Tierquäler die Tauben absichtlich getötet hat und ob möglicherweise noch weitere Giftköder in Murrhardt ausgelegt wurden“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Tiere müssen vor derartigen Übergriffen geschützt werden. Der mutmaßliche Täter sollte sich darüber im Klaren sein, dass Giftköder auch für andere Tiere und Menschen eine große Gefahr darstellen können.“
 
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
 
Stadttauben sind häufig die Nachfahren von Zuchttauben oder so genannten „Brieftauben“. Ihre artgerechte Nahrung besteht nicht aus Essensresten, sondern sie sind Körnerfresser. Etwa 40 Gramm Futter am Tag benötigt eine ausgewachsene Taube zum Überleben. In unseren Innenstädten finden die Vögel nicht einmal einen Bruchteil der benötigten Menge, also essen sie  hungrig alles, was als Abfall auf den Straßen landet. Viele Stunden sind die Tiere täglich zu Fuß unterwegs, um etwas Nahrung zu finden. Dabei verfangen sie sich mit den Füßen in Schnüren, Fäden oder Plastikteilen und verschnüren sich dort, bis die Zehen abgestorben sind. Auch werden Tauben häufig Opfer von Giftköder-Anschlägen oder verletzen sich an Taubenabschreckungsvorrichtungen wie Spikes, Dornen, Klebepasten, Glasscherben, Stromdrähten, Netzen oder Spanndrähten. Zusätzlich verätzt im Winter das ausgebrachte Streusalz schon bei kleinsten Entzündungen die empfindlichen Füße wie Salzsäure. Meist kämpfen sich die Tiere durch ein viel zu kurzes Leben, das von Angst, Hunger und Schmerzen geprägt ist. Tauben überleben in unseren Städten unter diesen erbärmlichen Lebensbedingungen selten länger als zwei Jahre,  obwohl sie eine natürliche Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren hätten.
 
Die Vögel sind fürsorgliche Eltern und ihren Partnern gegenüber sehr treu – der Verlust des Gefährten oder ihrer Jungen bedeutet für die sensiblen Tiere großes Leid. Diese Treue und Sehnsucht nach ihrem Heimatschlag wird im „Brieftaubensport“ skrupellos ausgenutzt. Bei Wettbewerben müssen die Tiere häufig Strecken von mehreren hundert Kilometern zu ihrem Heimatschlag zurücklegen. Viele der Vögel sterben auf den anstrengenden Flügen an Dehydration, Hunger, Erschöpfung oder Verletzungen. Die Tierrechtsorganisation PETA weist auf die Tierschutzwidrigkeit des Brieftaubensports hin und fordert ein Verbot der Taubenwettflüge in Deutschland.

Weitere Informationen:
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Brieftaubensport
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Giftkoeder
PETA.de/Tauben-Taiwan
PETA50plus.de/Stadttauben-brauchen-unsere-Hilfe

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 711 860591-529, [email protected]

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