Unbekannter Tierquäler verletzt vier Pferde in Lage – PETA setzt 1.000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Lage / Stuttgart, 29. Juni 2017 – Suche nach Tierquäler: Einer Polizeimeldung zufolge verletzte ein unbekannter Täter seit Mitte Juni vier Pferde in Lage durch Schnitte. Am 16. Juni wies eine Stute auf einer Koppel in der Nähe des Distelkamps blutende Wunden im Genitalbereich auf und musste tierärztlich behandelt werden. Tage später attackierte der Pferderipper das selbe Tier erneut und fügte ihm weitere Schnittverletzungen zu. Zusätzlich wurde bei der Stute ein Beckenbruch diagnostiziert, weshalb sie eingeschläfert werden musste. Zwischen diesen beiden Taten schnitt der Tierquäler eine Stute auf einer Weide in der Nähe der Billinghauser Straße im Genitalbereich. Im Zeitraum zwischen Sonntag und Montag brachte er einem weiteren Pferd auf derselben Weide ähnliche Verletzungen bei. Zeugen beobachteten am Montagabend gegen 19.30 Uhr eine männliche Person, die sich an der Pferdekoppel in der Nähe der Billinghauser Straße aufhielt und sofort in Richtung Stapelage in den Wald floh, als sie angesprochen werden sollte. Trotz sofortiger Fahndung konnte der Mann nicht gefasst werden. Das Kriminalkommissariat Lage bittet unter der Telefonnummer 05232 95950 dringend um Zeugenhinweise. Um die Suche nach dem Tierquäler zu unterstützen, setzt die Tierrechtsorganisation PETA jetzt eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise, die den Täter überführen, aus. Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben, können sich ebenso telefonisch unter 01520 7373341 oder per E-Mail bei PETA melden – auch anonym. Möglicherweise waren mehrere Personen an der Tat beteiligt.
 
„Immer wieder werden PETA Gewalttaten gegenüber Pferden gemeldet“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Wir fordern daher ein bundesweites, behördliches Register, in dem Anschläge auf Pferde und bereits überführte Tierquäler erfasst werden. So könnten regionale Häufungen und mögliche Tatzusammenhänge aufgezeigt sowie Täterprofile erstellt werden. Behörden könnten effektiver überregional zusammenarbeiten. Pferdehalter würden über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt, um Pferde besser vor Angriffen schützen zu können. Die Überführung sadistischer Täter ist umso wichtiger, da sich Tierquäler unter Umständen später auch an Menschen vergehen.“
 
PETA registriert seit 2013 bundesweit Taten von Pferderippern und stellt diese Informationen gerne den ermittelnden Behörden zur Verfügung. Auch in der Region um Lage wurden in der Vergangenheit bereits Pferde attackiert. So verletzte ein Tierquäler im April 2015 zwei Stuten auf einer Koppel in Holzminden durch Messerschnitte. Im September 2015 wurden bei einer Stute in Oerlinghausen Schnittverletzungen entdeckt.
 
PETA rät Pferdehaltern zur besonderen Aufmerksamkeit, wenn ein „Pferderipper“ umgeht. Die Tiere sollten – sofern möglich – nachts nicht auf der Koppel stehen, sondern in einer sicheren, bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es dabei ratsam, diese mit mindestens zwei Personen auszuführen und Mobiltelefone bei sich zu tragen. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden, ebenso wie Personen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind.
 
Die Tierrechtsorganisation warnt, dass insbesondere Taten, die von sogenannten „Pferderippern“ begangen werden, als Indikator für eine mögliche Vorstufe schwerer Sexual- oder Gewaltdelikte gelten. Zahlreiche Mörder vergingen sich zunächst an Tieren, bevor ihnen Menschen zum Opfer fielen. So ließ der als „Rhein-Ruhr-Ripper“ bekannte Serienmörder Frank Gust seine perversen Fantasien zunächst an Pferden, Schafen und Rindern aus, bevor er vier Frauen auf exakt dieselbe Weise tötete wie zuvor die Tiere. Bereits in den 1990er Jahren erschütterte eine Serie von „Pferderipper“-Taten die Republik: Damals wurden über 100 Pferde, vorzugsweise in Niedersachsen, gepeinigt.

Kaltblütigen Handlungen gegenüber Tieren liegen oft schwerwiegende psychologische Störungen der Täter zugrunde. Sie können erstes Zeichen für eine gewalttätige Pathologie sein, die menschliche Opfer miteinschließt. PETA liegen zahlreiche Studien vor, die den Zusammenhang zwischen Delikten an Menschen und Tieren aufzeigen. Diese Studien haben mittlerweile Soziologen, Gesetzesgeber und Gerichte davon überzeugt, dass Gewalttaten an Tieren unsere Aufmerksamkeit verlangen. In der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ klärt PETA über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten an Menschen auf. Sie dient als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter.

Weitere Informationen:
PETA.de/Tierquälerei
PETA.de/ZeugeVonGrausamkeit
PETA.de/Staatsanwalt
VEGANBLOG.de/2015/01/Pferderipper-Norddeutschland-gefasst/

Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]
 

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