Wieder zahlreiche Trophäenjagdreisen auf der „Jagd & Hund“: PETA und zehn weitere Tier- und Artenschutzorganisationen fordern Stadt Dortmund auf, Angebote künftig nicht mehr zuzulassen

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Dortmund / Stuttgart, 31. Januar 2019 – Ausverkauf der Natur: PETA kritisiert die zahlreichen Angebote von Trophäenjagdreisen auf der Messe „Jagd & Hund“. Jagdtouristen können wieder die Tötung bedrohter und international geschützter Arten wie Löwen, Leoparden, Eisbären, Nashörnern oder Elefanten buchen. Der Abschuss eines Eisbären wird für rund 26.000 Euro angeboten. Geworben wird auf der Messe mit großen Postern von Jägern, die freudestrahlend mit den getöteten Tieren posieren. PETA und zehn weitere Tier- und Artenschutzorganisationen fordern in einem gemeinsamen Schreiben von Oberbürgermeister Ullrich Sierau und den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, die Messehallen künftig nicht mehr für derartige Angebote zur Verfügung zu stellen.

„Die Trophäenjagd ist ein abscheulicher Zeitvertreib reicher, abgestumpfter Menschen, die mehr Geld als Moral besitzen. Die Stadt Dortmund sollte diesen unmoralischen Angeboten endlich einen Riegel vorschieben“, so Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA.

Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen kündigte bereits an, das Anliegen zu unterstützen und im Aufsichtsrat der Westfalenhallen zu thematisieren.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass das Töten von Tieren zum Zweck des Trophäenerwerbs in Deutschland verboten ist und gegen Paragraf 17 Nummer 1 des Tierschutzgesetzes verstößt, da es sich nicht um einen „vernünftigen Grund“ im Sinne des Gesetzes handelt. Zudem kann hierbei nicht von „Weidgerechtigkeit“, also vermeintlich verantwortungsbewusster oder gar tierschutzgerechter Jagd, gesprochen werden. In vielen anderen Ländern ist die Tier- und Naturschutzgesetzgebung jedoch nicht ausreichend. Die Aussicht auf Devisen zahlungskräftiger Jäger macht es vielerorts noch immer möglich, seltene Tiere zum Trophäenerwerb zu töten.

Allein in Afrika erlegen 18.000 Großwildjäger aus dem Ausland jedes Jahr über 100.000 Wildtiere. Für die Gier nach einer besonderen Jagdtrophäe reduzieren Trophäenjäger die Tierwelt in erheblichem Ausmaß. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die legale Trophäenjagd ein wesentlicher Faktor für den deutlichen Rückgang bestimmter Wildtierarten ist. Die beträchtlichen Summen, die Hobbyjäger für eine Jagdreise ausgeben, landen kaum bei der lokalen Bevölkerung oder bei einer Nationalparkverwaltung, sondern fast ausschließlich in den Taschen der Reiseveranstalter und Jagdfarmbesitzer.
 
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Stand auf der Messe „Jagd & Hund“ in Dortmund. / © PETA Deutschland e.V.
 
Dieses und weitere druckfähige Motive stehen hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Trophaeenjagd
PETA.de /mediadb/Brief_Stadt_Dortmund_Jagdreisen_21.01.19.pdf
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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