Wirklich „fischverliebt“? PETA fordert tierfreundliche Alternative zu Weltfischbrötchentag

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Scharbeutz (Schleswig-Holstein) / Gerlingen, 2. Mai 2014 – Fische haben im Brötchen nichts verloren: Morgen findet an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste zum vierten Mal der Weltfischbrötchentag statt. Initiiert wird die Veranstaltung vom Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (OHT), der die norddeutschen Fischbrötchen auf diesem Weg international bekannt machen möchte. Dazu wird es entlang der Küste verschiedene Aktionen geben, bei denen u.a. Fischbrötchen verteilt werden sollen – eine tierunfreundliche Entscheidung. Beworben wird die Veranstaltung mit dem Maskottchen „Matthis“, einer laut OHT „fischverliebten“ Stoffpuppe in Form eines Fischbrötchens. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. fordert die Veranstalter nun auf, den Tag tierfreundlich zu gestalten und anstelle von Fischbrötchen, Brötchen mit Veggie-Fisch anzubieten. Als Alternative für „Matthis“ könnte das PETA-Maskottchen „Frieda“ für die lebendige Unterwasserwelt der Region stehen.
 
„Fische sind hochintelligente faszinierende Wirbeltiere, die zwischen zwei Brötchenhälften nichts verloren haben“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin bei PETA Deutschland e.V. „Im 21. Jahrhundert wissen wir, dass Fische Schmerzen empfinden und die Überfischung der Meere schon jetzt katastrophale Folgen hat. Wir schlagen dem OHT vor, den Tag zu nutzen, um die Vielfalt der schleswig-holsteinischen Meeresbewohner zu feiern. Wer wirklich „fischverliebt“ ist, sollte Fisch von seinem Speiseplan streichen.“
 
Jedes Jahr sterben weltweit 1.500 Milliarden Fische für die Nahrungsindustrie – mehr, als alle anderen Tiere zusammengenommen. Laut Studien des Max-Planck-Instituts in Seewiesen sind Fische ebenso intelligent wie Primaten und gehören zu den wenigen Tierarten, die Werkzeuge benutzen. Zwei neue Gutachten der Schweizer Eidgenössischen Ethikkommission für Biotechnologie im Außerhumanbereich (EKAH) befassen sich intensiv mit der Kognition und dem Bewusstsein von Fischen. Die Verfasser, Philosoph Markus Wild und Biologe Helmut Segner[1], belegen, dass Fische Schmerzen empfinden, ein Bewusstsein haben, lernfähig sind und kooperieren können. Auch internationale Studien von Sneddon[2] und Braithwaite[3] kamen zu diesem Ergebnis.
 
Veggie-Fisch ist heute in jedem veganen Shop oder veganen Supermarkt sowie teils auch in Biomärkten erhältlich. PETA empfiehlt zum Beispiel das Veggie-Fischsteak von Fantastic Foods.
 
Quellen: [1] Segner, 2013; [2] Sneddon, 2011; [3] Braithwaite, 2010.
 

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