Getöteter Hund „Strudel“: Jäger muss Geldstrafe zahlen – PETA fordert Entzug des Jagdscheins

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Waren / Stuttgart, 11. Mai 2017 – Im Rechtsstreit um die im Juni 2015 in Waren (Müritz) erschossene Bärenhündin „Strudel“ haben sich die Parteien geeinigt: Der verantwortliche Jäger zahlt als Einstellungsauflage 1500 Euro an ein Tierheim. „Strudel“ war nur 400 Meter von ihrem Zuhause entfernt getötet worden. Gegen ein Urteil vom April 2016, in dem er wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu 1800 Euro Geldstrafe und drei Monaten Jagdverbot verurteilt wurde, hatte der Jäger zunächst Berufung eingelegt. PETA fordert nun den endgültigen Entzug des Jagdscheines sowie der Waffenbesitzkarte. Zudem drängt die Tierrechtsorganisation erneut auf ein grundsätzliches Verbot der Jagd auf Hunde und Katzen in Mecklenburg Vorpommern.
 
„Jemand der so leichtfertig und verantwortungslos mit seiner Waffe und dem Tod eines Tieres umgeht, sollte weder im Besitz eines Jagdscheins noch einer Waffenbesitzkarte sein“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin bei PETA . „Dieser Fall zeigt auch einmal mehr, dass ein grundsätzliches Verbot der Jagd auf sogenannte Haustiere in Mecklenburg Vorpommern längst überfällig ist.“
 
Nach § 23 Abs. 1. Nr. 2 Landesjagdgesetz Mecklenburg-Vorpommern ist es noch immer erlaubt Hunde, die Wild aufsuchen oder verfolgen und außerhalb der Einwirkung ihres Führers, und Katzen, die weiter als 200 Meter vom nächsten Haus angetroffen werden, zu töten. Die Behauptung von Jägern, sogenannte Haustiere würden eine ernsthafte Bedrohung für Wildtierpopulationen darstellen, entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. Baden-Württemberg sowie Nordrhein-Westfalen haben die Jagd auf Hunde und Katzen mit der Einführung der neuen Jagdgesetze aus diesem Grund bereits weitgehend verboten. Schätzungen zufolge werden in Deutschland jährlich mehrere Hunderttausend Katzen und Hunde durch Jäger getötet. Exakte Zahlen zu den Haustierabschüssen sind nicht erhältlich, weil in den meisten Bundesländern keine Meldepflicht besteht. Begründet wird der Abschuss damit, dass Hunde und Katzen Wildtiere reißen könnten. Dabei sind es die Jäger selbst, die jährlich etwa fünf Millionen Wildtiere töten und durch häufige Fehlschüsse für großes Tierleid verantwortlich sind.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Huendin-von-Jaeger-erschossen
PETA.de/Katzenabschuss-durch-Jaeger
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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