Rosenheim: Fuchswelpen grausam in Betonfalle gestorben – PETA setzt 1000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Rosenheim / Stuttgart, 30. April 2020 – Suche nach mutmaßlichem Tierquäler: Medienberichten zufolge entdeckten Spaziergänger am Samstagmittag in einem Waldstück im Bereich der Brunnholzstraße in Rosenheim vier tote Fuchsbabys. Eines der Tiere lag auf einem Trampelpfad. Die drei anderen befanden sich wenige Meter davon entfernt in einem in den Waldboden eingegrabenen Betonring. Neben den Fuchsbabys lagen Toastbrot und Fleischreste. Die Polizei geht davon aus, dass ein Unbekannter die Tiere mit den Essensresten in die Falle locken wollte. Die Fuchsbabys hatten aufgrund der glatten Oberfläche keine Chance, aus dem Betonrohr mit etwa einem Meter Durchmesser zu entkommen. Die Jungtiere starben vermutlich auf grausame Weise. Die Polizei Rosenheim sicherte Spuren und nimmt unter der Telefonnummer 08031-2002200 Zeugenhinweise entgegen.
 
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise, die den Täter überführen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation melden – auch anonym.
 
„PETA möchte helfen, den mutmaßlichen Tierquäler zu überführen“, sagt Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Der Unbekannte, der den ungesicherten Betonring im Wald eingegraben hat, muss dafür zur Verantwortung gezogen werden. Der Täter muss sich darüber im Klaren sein, dass er nicht nur Füchse und andere Wildtiere, sondern auch kleine Hunde oder sogar Kleinkinder in Gefahr gebracht hat. Wir fordern für überführte Tierquäler strenge juristische Konsequenzen – denn so kann eine abschreckende Wirkung erzielt werden.“
 
PETA macht darauf aufmerksam, dass Füchse insbesondere bei Jägern verhasst sind. Aus Beuteneid und der Lust am Töten erlegen Jäger jedes Jahr allein in Deutschland etwa eine halbe Million der sozialen Tiere. Dabei ist die Fuchsjagd unnötig, kontraproduktiv und grausam. Füchse sind ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Als Gesundheitspolizei sichern sie auch ihren Beutearten das Überleben, indem sie schwache und kranke Tiere ergreifen und Krankheitsherde somit sofort eliminieren. [1] Als Mäusejäger sind sie außerdem Nützlinge. Ein einziger Fuchs vertilgt schätzungsweise 3000 bis 5000 Mäuse im Jahr. [2] [3]
 
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
 
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Dr. Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [4] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter dient.
 
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.
 
[1] Stevens A. N. P. (2010) Dynamics of Predation. Nature Education Knowledge 3(10):46.
[2] Lauenstein G. in Ricken B. (2014) Hundebesitzer in Sorge: Bauern kämpfen mit Gift gegen Mäuse. Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA). 25.11.2014.
[3] Honisch M. (ohne Datum) Mäuse im Grünland erfolgreich bekämpfen. Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten (Allgäu) mit Landwirtschaftsschulen.
[4] Gespräch mit PETA Deutschland e.V., 2010.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Themen/Jagd
PETA.de/Fallenjagd
PETA.de/Fuchsjagd
PETA.de/Whistleblower
 
Pressekontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]
 

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