Stadt Wetzlar plant Fuchsjagd: PETA übt scharfe Kritik an sinnloser Tötung

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Wetzlar / Stuttgart, 25. November 2014 – Fakten sprechen für die Füchse: Die Stadt Wetzlar hat in einer Presseerklärung die Jagd auf Füchse angekündigt. Noch im November sollen in Abstimmung mit der Unteren Jagdbehörde des Kreises Füchse im Stadtgebiet mit Lebendfallen gefangen und anschließend getötet werden. Ziel sei es, dem Anstieg der Fuchspopulation entgegenzuwirken sowie eine veterinärmedizinische Untersuchung der Tiere auf Krankheiten durchzuführen. In einem aktuellen Schreiben übt PETA Deutschland e.V. scharfe Kritik und appelliert an die Verantwortlichen der Stadt Wetzlar sowie der Unteren Jagdbehörde, von der Fuchsjagd abzusehen und das Vorhaben umgehend einzustellen. Da die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch Füchse gering bzw. nahezu auszuschließen ist und auch aus wildbiologischer Sicht kein Grund für die Jagd besteht, verstößt die Tötung der Tiere gegen § 17 des Tierschutzgesetzes.

„Aus Beuteneid und Lust am Töten werden etwa eine halbe Million Füchse pro Jahr auf grausamste Weise durch Jäger getötet“, so Dr. Edmund Haferbeck, wissenschaftlicher Berater von PETA Deutschland e.V. „Um den regelrechten Vernichtungsfeldzug gegen die Füchse zu rechtfertigen, wurde dem Fuchs kurzerhand das Image des Krankheitsüberträgers verpasst – ungeachtet der Tatsache, dass die Fakten eine völlig andere Sprache sprechen.“

Die Stadt Wetzlar wurde von PETA über die Rechtslage eindringlich informiert. Der Tierrechtsorganisation liegen interne Informationen vor, dass das Vorhaben gestoppt werden soll.  

Die zum Teil noch immer geäußerten gesundheitlichen Bedenken in Verbindung mit Füchsen beruhen auf veralteten Überlieferungen, nicht jedoch  auf Tatsachen: So gilt die Tollwut seit 2008 in Deutschland  offiziell als ausgemerzt. Der Fuchsbandwurm zählt zu den seltensten Parasitosen Europas und auch die Räude stellt im Zeitalter der modernen Medizin kein Problem mehr dar – ein Ansteckungsrisiko besteht zudem ebenfalls nur bei direktem Kontakt mit dem infizierten Tier. Die Tierrechtsorganisation betont, dass die Jagd nicht nur unnötig, sondern sogar kontraproduktiv ist: Im Familienverband eines Fuchsrudels bekommt nur die älteste Füchsin Jungtiere. Werden diese Verbände regelmäßig durch Jäger auseinandergerissen, zerbricht die Sozialstruktur. Die Männchen haben kaum noch feste Reviere mit fester Paarbindung, wandern in andere Gebiete ab und pflanzen sich unkontrolliert fort.[1] So bedingt die Jagd nicht nur einen Anstieg der Geburtenrate, sondern auch die potentielle Verbreitung von Krankheiten. Zudem ist das Fangen mit Lebendfallen für Wildtiere laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz mit erheblichem Leid verbunden.[2] Wenn sich die Falle schließt, geraten die Tiere in höchste Panik und ziehen sich bei verzweifelten Fluchtversuchen oftmals schwere Verletzungen zu.

PETA weist darauf hin, dass eine veterinärmedizinische Untersuchung ebenso anhand von Proben der mehreren tausend Füchse, die in Hessen jedes Jahr dem Straßenverkehr zum Opfer fallen, durchgeführt werden kann.

[1] Frommhold D. (2007):  Füchse im Fadenkreuz – über Sinn und Unsinn der Fuchsjagd. www.fuechse.info (abgerufen am 15.05.2014).
[2] Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (2010): Tierschutz für Jäger. Merkblatt Nr. 123.

Weitere Informationen:
PETA.de/Jagd-Hintergrundwissen
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 – 860 591 529, [email protected]
 

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