Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: PETA zeigt Geringswalder Angler an

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Chemnitz / Geringswalde / Stuttgart, 27. Juli 2015 – Sie zappeln am Haken, ringen nach Luft und kämpfen um ihr Leben: Laut Presseberichten hat ein Angler Anfang Juli an der Elbe bei Strehla einen geschätzt 65 kg schweren Wels gefangen. Der Mann soll den Fisch mit einer Schnur am Maul fixiert und so einige Zeit abgewartet haben, bis die Lichtverhältnisse für sein Trophäenbild geeignet waren. Anschließend setzte er das Tier wieder zurück ins Wasser. Nach Auffassung von PETA Deutschland e.V. liegt hier ein Verstoß gegen §17 Abs. 2b des Tierschutzgesetzes vor. Beim sogenannten Catch & Release (angeln und wieder ins Wasser zurücksetzen) sind die sensiblen Flossentiere erheblichen und länger anhaltenden Schmerzen und Leiden sowie Todesangst ausgesetzt und sterben häufig trotz des Zurücksetzens. Gegen den Angler erstattete die Tierrechtsorganisation daher nun Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Chemnitz.

„Könnten Fische ihre Schmerzen durch laute Schreie ausdrücken, würde niemand mehr behaupten, Angeln sei eine Beschäftigung, die der Entspannung und Erholung diene“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland e.V. „Catch & Release bedeutet für Fische enormen Stress und Verletzungen – viele der so traumatisierten Tiere sterben in Folge dieser Tortur.“

PETA verweist auf die Verfügung des Amtsgerichts Lemgo vom 31.03.2011, AZ: 25 Cs-22-Js 86/10-194/10, in der ausdrücklich festgestellt wird, dass es sich beim Catch & Release um eine strafbare Handlung handelt.

Die Tierrechtsorganisation veranschaulicht das Leid der Tiere in der „Sport“-Fischerei mit folgendem Beispiel: „Stellen Sie sich vor, Sie greifen nach einem Apfel. Plötzlich wird Ihre Hand von einem Metallhaken durchbohrt. Mit Ihrem ganzen Körpergewicht an dieser einen Hand hängend werden Sie aus der Luft in eine für Sie fremde Atmosphäre gezogen, in der Sie nicht mehr atmen können.“ Genau diese Qual erleiden Fische beim Angeln. Es ist inzwischen erwiesen, dass die Tiere auch im Mundbereich Schmerzen empfinden.[1] PETA spricht sich generell gegen das Angeln und den Fischfang aus und klärt in der Kampagne „Rettet die Fische!" über das Leid der feinfühligen Wasserbewohner auf.

[1] Segner, 2013; Sneddon, 2011; Braithwaite, 2010 u. a.

Weitere Informationen:
PETA.de/Fische

Kontakt:
Sylvie Bunz, 49 (0)711 860 591 529, [email protected]
 

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