Der Fisch – 12 faszinierende Fakten über Fische

Wussten Sie, dass Fische freundlich, neugierig, clever, gefühlvoll und loyal sind? Oder dass sie entgegen allen Vorurteilen ein hervorragendes Gedächtnis haben? Fische sind überaus spannende Tiere. Wir von PETA Deutschland verraten Ihnen 12 Fakten über die Meeresbewohner, die Sie wahrscheinlich noch nicht kannten.

1. Fische sind gesellig und kommunikativ

Fische führen ein reges soziales Leben. Heringe leben beispielsweise in Schwärmen von Zehntausenden Tieren und sind sehr kommunikativ. Da kann es bei Unterwassergesprächen schon mal lauter werden – sogar so laut, dass Heringsgespräche bereits für die Geräusche von U-Booten gehalten wurden. [1]

2. Fische singen gerne im Chor

Einige tropische Korallenfische in Australien singen wie Vögel gerne in der Morgen- und Abenddämmerung gemeinsam im Chor. [2]

Fische schwimmen am Korallenriff
Korallenfische – jene Tiere, die eng an Korallenriffe gebunden leben – singen gerne.

3. Fische arbeiten im Team

Fische, auch Individuen verschiedener Arten, jagen gemeinsam und verständigen sich hierbei mittels Körpersprache. So fordert der Zackenbarsch eine Muräne zur gemeinsamen Jagd auf, indem er sich vor ihrer Höhle platziert und schnell den Kopf hin und her schüttelt. Hat die Muräne gerade Hunger, kommt sie mit. Der Zackenbarsch verrät ihr dann, wo sich die Beute in einer Felsspalte versteckt hat, indem er sich auf den Kopf stellt und im Kreis dreht. [3]

4. Fische mögen und suchen Körperkontakt

Fische mögen Körperkontakt und suchen diesen zu ihrer eigenen Beruhigung. Das wissen nicht nur Taucher:innen, die schon einmal Haie oder Lippfische gestreichelt haben. Studien zeigen, dass sich ängstliche Doktorfische beruhigen, wenn sie andere Fische berühren. [4]

5. Fische lassen ihre Freunde nicht im Stich

Fische stehen ihren Freunden zur Seite, wenn diese in Not geraten sind. So wurde ein in einem Netz in Ufernähe gefangener Igelfisch von einem Taucher befreit, indem dieser das Netz mit einer Glasscherbe auseinanderschnitt. Währenddessen blieb der Freund oder die Partnerin des gefangenen Fisches in unmittelbarer Nähe. Erst als der Igelfisch befreit war, schwammen beide gemeinsam davon.

6. Fische haben ein spannendes Sexualleben

Einige Fischarten können ihr Geschlecht spontan wechseln, wenn es die Chancen zur Fortpflanzung erhöht. Clownfische zum Beispiel werden als männliche Tiere geboren, können aber zu weiblichen werden. [5]

Manche Tiefsee-Anglerfischarten verschmelzen bei der Paarung miteinander, sodass aus zwei Blutkreisläufen einer wird. Bei den Fächerflossen-Seeteufeln beißt sich das männliche Tier am Bauch des weiblichen fest und die beiden wachsen zusammen. Dabei versorgt das weibliche Tier das männliche mit Nahrung und das männliche Tier das weibliche mit Spermien. [6]

7. Fische haben ein gutes Gedächtnis

Entgegen dem Vorurteil, Fische hätten lediglich ein Kurzzeitgedächtnis, sind heute zahlreiche Fischarten mit erstaunlichen Gedächtnisfähigkeiten bekannt. So versorgte ein Professor aus den USA Fische in einem Teich mehrere Monate lang mit Nahrung und rief dabei stets „Fisch, Fisch“. Als er fünf Jahre später an denselben Teich zurückkehrte und wieder „Fisch, Fisch“ rief, schwammen einige der noch lebenden Fische sofort an die Wasseroberfläche und warteten darauf, wieder Nahrung zu erhalten.

Biolog:innen zufolge hat auch der Frillfin-Gobie, der bei Ebbe in Gezeitenbecken lebt, ein erstaunliches Erinnerungsvermögen. Wenn der Fisch bei Ebbe von einem Vogel gejagt wird, springt er von einem Gezeitenbecken ins nächste. Dazu muss er sich bereits bei Flut alle späteren Becken merken können. [7]

8. Fische sind emotional

Ähnlich wie Menschen und andere Tiere erleben Fische eine Reihe von Emotionen, einschließlich Angst, Freude, Entspannung und Verspieltheit. Bei starken Gefühlen wie Angst oder Stress haben Wissenschaftler:innen sogar eine Erhöhung der Körpertemperatur nachgewiesen und sprechen von „emotionalem Fieber“. [8]

Fische am Korallenriff
Fische empfinden genau wie Vögel und Säugetiere Schmerz, Trauer und Leid.

9. Fische sind auch mal schlecht drauf

Wie schwedische Forschende herausgefunden haben, können Fische an einer Depression erkranken, wenn sie schlecht behandelt werden. Dafür untersuchten Wissenschaftler:innen Lachse, die in Aquafarmen gezüchtet werden, wo sie in stark überfüllten Becken ein miserables Leben führen. Die Tiere sind ständigen Aggressionen durch Artgenossen ausgesetzt und leiden unter Nahrungskämpfen sowie einer sterilen Umgebung. [9]

10. Fische sind clever

Beobachtungen zeigen, dass viele Fische ausgesprochen lernfähig sind. So war es beispielsweise möglich, Buntbarschen, die seit Generationen in Gefangenschaft aufwachsen und daher keine natürlichen Fressfeinde kennen, beizubringen, ihre natürlichen Fressfeinde wieder als solche zu erkennen.

Rochen lernten in Versuchen, an Nahrung aus einem Rohr heranzukommen und nutzten dabei unterschiedliche Strategien: Die weiblichen Rochen erzeugten mit ihren Flossen eine Strömung, sodass die Nahrung im Rohr angesaugt wurde. Die männlichen Tiere wiederum nutzten ihren scheibenartigen Körper als Saugnapf, um an die Nahrung zu gelangen.

Schützenfische „schießen“ Insekten mit einem Wasserstrahl von Uferpflanzen herunter, die sich über der Wasseroberfläche befinden. Forscher:innen haben herausgefunden, dass die Fische dazu in der Lage sind, wenn sie etwa 1.000 solche Versuche von älteren Schützenfischen beobachten haben. [10]

11. Fische fühlen Schmerz

Studien der Biologin Lynn Sneddon haben gezeigt, dass Fische nicht nur Schmerzrezeptoren aufweisen, sondern ihren Schmerz auch durch ihr Verhalten zeigen, indem sie die verletzte Körperstelle reiben, aufhören zu essen und sich ruckartig bewegen. Verabreicht man ihnen Schmerzmittel, stellen sie dieses Verhalten ein. [11]

Fisch am Angelhaken
Fische haben ein komplexes Nervensystem und spüren deutlich, wenn sie ein Angelhaken durchbohrt.

12. Vermeintlich „stumme“ Fischarten sprechen miteinander

Forschende der Uni Zürich fanden in einer Studie heraus, dass Tierarten wie der Lungenfisch, aber auch 52 weitere vermeintlich „stumme“ Tiere wie Schildkröten miteinander sprechen. Die Forschenden fanden heraus, dass Lungenfische sowohl unter Wasser als auch an der Luft Laute aussenden, um miteinander in Kontakt zu treten, untereinander Informationen auszutauschen und Zugehörigkeit zur selben Gruppe zu zeigen. [12]

So helfen Sie Fischen und anderen Meerestieren

Neben Landtieren sind auch Meerestiere wie Fische fühlende Lebewesen, die nicht gequält, gefangen, gezüchtet und getötet werden wollen. Heutzutage gibt es unzählige Möglichkeiten, Fischfleisch mit veganen Alternativen zu ersetzen – ohne Tierleid und dafür mit positivem Einfluss auf das Klima, die Ozeane und die eigene Gesundheit.

Hinweis: PETA lehnt Tierversuche grundsätzlich ab. Zwar können die oben genannten Ergebnisse dazu beitragen, dass sich der Blick der Menschen auf unsere Mitgeschöpfe ändert und somit langfristig Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Tiere besteht. Dennoch ist die Durchführung dieser oder ähnlicher Tierversuche ethisch nicht zu rechtfertigen. Unserer Ansicht nach haben Forschende die ethische Verantwortung, solche Erkenntnisse nicht in Versuchen an Tieren, sondern durch Beobachtungsstudien in der natürlichen Umgebung der Tiere zu erlangen.

Trotz alledem ist den Tieren nun am meisten damit geholfen, die Ergebnisse publik zu machen, denn sie zeigen, wie faszinierend Tiere sind. Und sie verdeutlichen, dass es falsch ist, Tiere in Versuchslaboren einzusperren und in Experimenten zu missbrauchen.