Wildtierverbot für Zirkusse in Lüneburg? PETA appelliert an die Stadtratsfraktionen, ein Zeichen für den Tierschutz zu setzen

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Lüneburg / Stuttgart, 24. April 2015 – Am kommenden Montag entscheidet der Stadtrat in Lüneburg über einen Antrag der Partei DIE LINKE, wonach künftig keine kommunalen Flächen mehr an Zirkusbetriebe vermietet werden sollen, die Wildtiere mitführen. Vor dem Gastspiel des Zirkus Charles Knie Ende März hatte PETA Deutschland e.V. die Fraktionen um eine solche Initiative gebeten. Jetzt appelliert die Tierrechtsorganisation in einem Schreiben an die Parteien im Stadtrat, dem Antrag zuzustimmen und somit ein Zeichen für den Tierschutz zu setzen. Denn Tierarten wie Elefanten, Tiger und Bären können in einem Wanderzirkus nicht tiergerecht gehalten werden. Selbst bei einem großen Schaustellerunternehmen wie Charles Knie werden die Elefanten im Stallzelt nachts an zwei Beinen fixiert und bei Ortswechseln bis zu 16 Stunden auf einem Lkw eingesperrt. Die Bundesregierung hat einem Wildtierverbot in der Vergangenheit auch unter dem Einfluss der „Tiernutzer“-Lobby mehrfach eine Absage erteilt.
 
„Lüneburg ist eine ‚Stadt mit Herz‘ – das sollte sie auch für Tiere beweisen“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Denn die Elefanten, Giraffen oder Großkatzen fristen im Zirkus ein klägliches Leben. Rücksichtslos werden sie gezwungen, in der Manege entwürdigende Kunststücke aufzuführen. PETA hofft, dass die Politiker im Stadtrat der Tierquälerei endlich ein Ende bereiten.“

Dutzende Städte wie Köln, Erlangen oder Potsdam haben sich bereits gegen das Leid im Zirkus ausgesprochen und Vermietungen von kommunalen Flächen an Zirkusbetriebe mit Wildtieren ausgeschlossen. Ein neues erstinstanzliches Urteil des Verwaltungsgerichts München vom August 2014 bestätigte die Rechtmäßigkeit einer solchen Maßnahme (Az. M 7 K 13.2449).
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Bezüglich exotischer Wildtierarten wie Elefanten, Tiger oder Affen spricht sich auch die Bundestierärztekammer sowie der Bundesrat für ein Verbot aus, ebenso wie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Einer aktuellen repräsentativen FORSA-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 % der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. 18 europäische Länder wie beispielsweise Belgien, Österreich und Griechenland haben bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. PETA übt in diesem Zusammenhang scharfe Kritik an der CDU/CSU-Fraktion, die als einzige Partei im Bundestag ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert.

Weitere Informationen:
PETA.de/Wildtierdressur
PETA.de/VerbotWildtiereImZirkus
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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