Bis auf Weiteres keine Sezierkurse für Kinder im Naturkundemuseum Stuttgart mehr: PETA bittet Verantwortliche, grausame Tiersektionen dauerhaft einzustellen

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Stuttgart, 6. Februar 2020 – Mitte Januar teilte das Naturkundemuseum Stuttgart gegenüber PETA mit, dass bis auf Weiteres keine Sezierkurse für Kinder mehr stattfinden werden. In diesen sollten junge Menschen lernen, tote Körper von Tieren aufzuschneiden und zu präparieren. Da es nicht zu rechtfertigen ist, Tiere aus Neugierde zu töten, hat PETA sich in den letzten Jahren wiederholt für tierleidfreie Kursangebote in dem Museum eingesetzt. Die Organisation begrüßt die jüngste Entscheidung, bittet die Betreiber jedoch, Tiersektionen dauerhaft einzustellen und moderne tierfreie Methoden zu nutzen.
 
„Wir freuen uns sehr, dass das Naturkundemuseum bis auf Weiteres keine Sezierkurse mit Tieren mehr für Kinder anbietet. Denn ein solches Angebot ist völlig ungeeignet, um junge Menschen an einen achtungsvollen Umgang mit Natur und Lebewesen heranzuführen“, so Sabrina Engel, Biotechnologin und Fachreferentin im Bereich Tierversuche bei PETA. „Wir appellieren nun an das Museum, Mitgefühl zu zeigen und die Kurse dauerhaft einzustellen. Denn biologisches Wissen lässt sich lehren, ohne dass dafür ein Tier getötet werden muss.“
 
PETA wandte sich in den vergangenen Jahren – sowohl schriftlich als auch im Rahmen von Demonstrationen – mehrfach an das Naturkundemuseum. Die Tierrechtsorganisation bat unter anderem an, für die Wissensvermittlung dreidimensionale, lebensechte Froschmodelle von „SynFrog“ zur Verfügung zu stellen. PETA USA war Hauptfinanzierer bei der Entwicklung des bahnbrechenden Modells, das die Verwendung von Fröschen für Tiersektionen vollständig obsolet macht. [1, 2]
 
Tierfreundliche Lehrmethoden erzielen gleichwertige, teils sogar bessere Ergebnisse
Neben dem „SynFrog“ stehen viele weitere tierfreie Seziermodelle zur Verfügung. Eine Alternative zum Sezieren von Tieren ist beispielsweise die iPad-App „Virtual Frog Dissection“. [3] Diese ermöglicht die Sektion auf dem iPad-Screen. Mit der App können die Anatomie und Morphologie des Frosches erlernt und Organe in 3-D untersucht werden. Von demselben Anbieter gibt es eine vergleichbare App mit einem Rattenmodell. Auch dreidimensionale plastische Modelle, die den inneren Aufbau von Tieren fachkundig und detailliert darstellen, bieten die Möglichkeit, die körperlichen Strukturen von verschiedensten Tieren genau zu studieren.
 
Studien belegen, dass bei der Vermittlung von biologischem Wissen mit Alternativmethoden gleichwertige und zum Teil sogar bessere Lernergebnisse erzielt werden als beim Experimentieren an Tieren. [4, 5] Entsprechende Softwareprogramme enthalten zudem Module, die erläutern, wie der Körper funktioniert, sowie direkte anatomische Vergleichsmodelle und Informationen über Ökologie und Verhalten – nichts davon kann durch das Sezieren eines einst lebendigen Tieres gelehrt werden.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] https://syndaver.com/product/synfrog-frog-dissection-model/.
[2] https://headlines.peta.org/frog-dissection/.
[3] „Frog Dissection? im App Store: https://itunes.apple.com/us/app/frog-dissection/id377626675?mt=8.
[4] Patronek, G. J., Rauch, A. (2007): Systematic review of comparative studies examining alternatives to the harmful use of animals in biomedical education. Journal of the American Veterinary Medical Association, vol. 230, no. 1, pp. 37-43.
[5] Knight, A. (2007): The effectiveness of humane teaching methods in veterinary education. Altex, vol. 24, no. 2, p. 91.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Erfolg-Naturkundemuseum-Stuttgart-Sezierkurse
PETA.de/Tierversuche
PETA.de/Tierversuche_in_der_Lehre
 
Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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