Delfinbaby im Zoo Duisburg geboren: PETA fordert Zuchtstopp und Ende der Gefangenhaltung von Meeressäugern

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Duisburg / Stuttgart, 4. November 2020 – In lebenslange Gefangenschaft geboren: Gestern wurde bekannt, dass im Duisburger Zoo ein Delfinbaby zur Welt kam. PETA kritisiert scharf, dass die Zoo-Verantwortlichen weiterhin sensible Meeressäuger züchten und zu Unterhaltungszwecken einsperren. Dabei zeigen Studien, dass Delfine in Gefangenschaft gestresst sind und sowohl körperlich als auch seelisch leiden. [1] Nachzuchten sind daher aus Tierschutzsicht unverantwortlich. Deshalb appelliert die Tierrechtsorganisation nun erneut an den Zoo Duisburg, Zucht und Haltung der Tiere einzustellen und sie an ein geeignetes Sanctuary zu übergeben, in dem sie ein artgerechteres Leben in „Semi-Freiheit“ führen könnten – solch ein betreutes Meeresrefugium gibt es beispielsweise auf Bali. Zudem schlägt PETA vor, den Besuchern anstelle von hochintelligenten, sozialen Delfinen Roboter-Delfine oder virtuelle Walshows anzubieten.
 
„Die Delfinzucht in Duisburg ist kein Erfolg, sondern Tierquälerei. Dem Baby steht ein eintöniges Leben voller Entbehrungen in einem viel zu engen, kahlen Betonbecken bevor. Der Zoo benutzt die Jungtiere als gewinnbringende Besucherattraktion und führt Delfine wie im Zirkus vor. Wir appellieren an die Verantwortlichen, dem Vorbild Frankreich zu folgen, wo die Zucht und Haltung der Meeressäuger nun schrittweise auslaufen“, so Dr. Tanja Breining, PETAs Fachreferentin für Meerestiere.
 
PETA hatte sich im Juli an den Duisburger Zoo gewandt und tierfreundliche Alternativen vorgeschlagen, beispielsweise Roboter-Delfine. Der von Roger Holzberg und Walt Conti entwickelte, lebensechte Roboter-Delfin hat nach Ansicht der Tierrechtsorganisation das Potenzial, die Gefangenhaltung von Meeressäugern zu beenden. Zudem wandte sich PETA im Oktober an Umweltministerin Schulze und forderte sie auf, dem Beispiel ihrer französischen Amtskollegin zu folgen und die Gefangenschaft von Delfinen endlich auslaufen zu lassen. Die französische Umweltministerin hatte im September angekündigt, dass die Zucht und Haltung von Delfinen eingestellt wird. Die bis dato noch eingesperrten Delfine und Orcas sollen in Auffangstationen im Meer überführt werden. Frankreich erwägt sogar, eigene Meeresrefugien auszuweisen. „Deutschland und Spanien zählen im Hinblick auf den Delfinschutz zu den Schlusslichtern in der EU“, so Breining.
 
Delfine in Gefangenschaft werden nie erfahren, was das Leben in Freiheit ausmacht: In den Ozeanen leben die Meeressäuger in komplexen Sozialverbänden, schwimmen täglich viele Kilometer weit, spielen in den Wellen und erkunden eine reiche Fauna und Flora. Im Delfinarium hingegen können sie nur Kreise in den Betonbecken ziehen und müssen unnatürliche Kunststücke für zahlende Besucher aufführen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] Marino L. (2018) The Marine Mammal Captivity Issue: Time for a Paradigm Shift. In: Linzey A., Linzey C. (eds) The Palgrave Handbook of Practical Animal Ethics. The Palgrave Macmillan Animal Ethics Series. Palgrave Macmillan, London. Online abrufbar unter: https://doi.org/10.1057/978-1-137-36671-9_13. (04.11.2020).
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Roboter-Delfin
PETA.de/Delfinarien 
PETA.de/Delfinarien-Verbot
 
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]
 

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