Erneut totes Pferd beim Vielseitigkeitsturnier Luhmühlen: PETA übt scharfe Kritik am Veranstalter und Behörden

PETA Logo

Verbot der Disziplin gefordert

 
Salzhausen / Stuttgart, 17. Juni 2018 – Tierschutzwidriges Rennen endlich untersagen: Nach 2013 und 2014 ist am gestrigen Samstag erneut ein Pferd bei dem Vielseitigkeitsturnier in Luhmühlen gestorben. Der 11-jährige Wallach Axel Z verletzte sich in Folge eines Sturzes an einem Hindernis so schwer, dass er eingeschläfert werden musste. PETA übt scharfe Kritik an dem Veranstalter und den Behörden für die Durchführung des Rennens. Nach den Todesfällen 2013 und 2014 hatte die Tierrechtsorganisation Anzeige beim Kreisveterinäramt Harburg erstattet und wiederholt für ein Ende des Vielseitigkeitsturniers in Luhmühlen argumentiert. Doch sowohl Veranstalter als auch das Veterinäramt erteilten der Forderung eine Absage. 
 
„Wegen der Gier nach Geld und Prestige werden die Pferde bei dem Turnier in Luhmühlen eiskalt einem tödlichen Risiko ausgesetzt. Ein Verbot der Disziplin ist längst überfällig“, sagt Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V. „Dieser Missbrauch von Pferden als Sportgeräte ist unverantwortlich“.
 
2014 nahm der Rennverlauf des Vielseitigkeitsturniers in Luhmühlen chaotische Züge an. Der 25-jährige Dortmunder Benjamin Winter stürzte beim Geländeritt und erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Eine Britin erlitt einen Schlüsselbeinbruch und eine Australierin Prellungen. Auf offener Strecke brach Fuchswallach Liberal aufgrund eines Abrisses der Hauptschlagader tot zusammen. 2013 kam bei dem Turnier in Luhmühlen das Pferd P’tite Bombe aufgrund eines Sturzes zu Tode. Sie blieb mit den Vorderhufen an einem Hindernis hängen und stürzte schwer.
 
Das Vielseitigkeitsreiten – früher auch Military genannt – kombiniert Prüfungen aus der Dressur, dem Springen und einem Geländeritt. Vor allem beim Sprung von Pferd und Reiter im Galopp über Natursprünge, feste Holzhindernisse und tiefe Gräben ereignen sich häufig schwere Unfälle. Zahlreiche Pferde müssen nach Stürzen eingeschläfert werden. Zudem sind in den vergangenen Jahren weltweit neun Reiter ums Leben gekommen, darunter zwei Sportlerinnen aus Deutschland.

Hohe Hindernisse, tiefe Gräben, extremes Training und das alles unter Zeitdruck – das Vielseitigkeitsreiten setzt Pferde und Reiter einem großem Risiko aus, was regelmäßig zu schweren Verletzungen und zu Todesfällen führt. Bei einer Vielseitigkeitsprüfung in Wiesbaden brach 2013 der Holsteiner Wallach King Artus hinter dem Ziel zusammen und verstarb noch vor. Weil alle Sprünge und Hindernisse im Geländeritt in einer vorgegebenen Zeit absolviert werden müssen, nehmen die Reiter hohe Risiken billigend in Kauf. Wer diesen Zeitrahmen nicht einhält, erhält Strafpunkte. Die Pferde sind diesen Höchstleistungen oftmals nicht gewachsen.

Die Vielseitigkeit ist ein weiterer Zweig des Pferdesports, bei dem die Tiere wie „Sportgeräte“ ausgenutzt werden. PETA appelliert an alle Reiter, sich über die Gefahren bewusst zu werden, denn jedem Pferdehalter sollte das Wohl seines Tieres am Herzen liegen. Darüber hinaus bittet die Tierrechtsorganisation alle Zuschauer, von einem Besuch derartiger Veranstaltungen abzusehen.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Pferderennen
PETA.de/FaktenPferdesport
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren