Heinsberg: Zusammengebrochene Kuh mit Gabelstapler malträtiert – PETA veröffentlicht Videomaterial und erstattet Strafanzeige

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Heinsberg / Stuttgart, 27. Oktober 2020 – Eine Whistleblowerin hat am Morgen des 14. Oktobers in Heinsberg beobachtet, wie eine Kuh auf einem Hof misshandelt wurde. Das Tier sollte mit Gewalt zum Aufstehen gezwungen werden. Die Augenzeugin hat Videoaufnahmen an PETA übergeben, die zeigen, wie die Kuh mit einem Gabelstapler malträtiert wurde. Außerdem berichtete die Zeugin, dass das am Boden liegende Tier mehrfach getreten wurde. Aufnahmen der Frau zeigen dunkle Abdrücke der Misshandlungen auf dem Fell des Rindes. Laut Aussage der Zeugin war die Kuh geschwächt, weil sie kurz zuvor ein Kalb geboren hatte. Die Aufnahmen der Whistleblowerin legen dies nahe: Zu sehen sind darauf auch einige Kälber, die – typisch in der Milchindustrie – einzeln in sogenannten Kälberboxen gehalten werden. Wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz hat PETA am 16. Oktober Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Aachen gegen die Verantwortlichen erstattet.
 
„Erneut wurde offengelegt, wie gewalttätig der Umgang mit Kühen in Milchbetrieben ist. Die Tiere stellen für die Landwirte oftmals eine bloße Ware dar, die einen Zweck erfüllt“, so Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie. „Wir danken der mutigen Zeugin und appellieren an alle Verbraucher, die das Leid der Tiere nicht weiter unterstützen möchten, zu leckeren und gesunden pflanzlichen Milchalternativen zu greifen.“
 
Hintergrundinformationen
In der Milchindustrie werden Kälber ihren Müttern meist unmittelbar oder nur wenige Stunden nach der Geburt entrissen. Oft schreien Mutter und Kalb tagelang nacheinander. Weibliche Rinder werden in der Industrie wie Milchmaschinen behandelt. Die Tiere werden auf enorme Milchleistungen gezüchtet, mit hohen Mengen an Kraftfutter falsch ernährt und immer häufiger mit Antibiotika gegen verschiedene haltungsbedingte Krankheiten behandelt. Durch all diese Maßnahmen sind die Körper von Kühen dazu gezwungen, unnatürlich große Mengen an Milch zu produzieren. In den Milchbetrieben leiden die Wiederkäuer unter psychischem und körperlichem Stress, Entbehrung und häufig an Krankheiten. Viele Tiere sind bereits im Alter von vier oder fünf Jahren ausgezehrt, gelten daher für die Industrie als wertlos und werden im Schlachthaus getötet – dabei beträgt die natürliche Lebenserwartung einer Kuh etwa 20 Jahre. Manch eine Kuh bricht noch vor dem Weg zum Schlachthof zusammen und ist zu schwach zum Laufen – ähnlich wie das Tier auf den Aufnahmen der Whistleblowerin. Die Branche nennt solche Tiere „Downer“. Oft werden sie zum Sterben neben die Stallungen verfrachtet und sich selbst überlassen.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Kuh-Gabelstapler
PETA.de/Milch-Hintergrund
 
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

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