Tofish & Chips nach britischem Vorbild: PETA schlägt Restaurantkette Nordsee vor, Speisekarte um vegane Fish ‘n‘ Chips zu erweitern

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Bremerhaven / Stuttgart, 8. Dezember 2017 – Wird Nordsee vegan? Mit dem Vorschlag, „Tofish & Chips“ als pflanzliche Alternative auf der Speisekarte aufzunehmen, schrieb PETA Ende November an die Geschäftsführer der Restaurantkette Nordsee mit Sitz in Bremerhaven. Nach britischem Vorbild soll die Leckerei aus Tofu und Algen PETAs Idee nach bald in allen Filialen zu finden sein. Medienberichten zufolge findet das Gericht in England bereits reißenden Absatz. Für „Tofish & Chips“ werden Tofuscheiben in Seetang gewickelt, in veganen Teigmantel gehüllt und in Erdnussöl frittiert. Bereits in den ersten 30 Minuten nach Aufnahme des neuen Gerichts auf der Speisekarte der britischen Restaurantkette Simpsons wurden mehr als 50 Portionen bestellt.
 
„So könnte auch Nordsee die stetig wachsende Anzahl vegan lebender Menschen als Kunden gewinnen und zudem zahlreichen Fischen das Leben retten", so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Wir bieten den Geschäftsführern an, das vegane Angebot in den Medien und sozialen Netzwerken zu bewerben.“
 
Wie Biologen wiederholt gezeigt haben, sind Fische neugierige und freundliche Tiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie kommunizieren auf vielfältige Weise, schließen Freundschaften – auch mit Menschen – und zeigen ihre Zuneigung durch Körperkontakt. Manche Fische jagen gemeinsam, nutzen Werkzeuge und können Menschengesichter unterscheiden. Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten“ [1].
 
Jedes Jahr werden weltweit zwischen 970 und 2.700 Milliarden Fische aus den Weltmeeren gezogen, zwischen 37 und 120 Milliarden Fische werden gezüchtet, und 450 bis 700 Milliarden Fische werden gefangen und zu Fischmehl und -öl verarbeitet, um sogenannte Zuchtfische damit zu füttern [2]. Hinzu kommen Millionen als „Beifang“ wieder über Bord geworfene Fische und andere Tiere. Auf „Fischfarmen“ werden die Tiere eng zusammengepfercht und mit Antibiotika und Chemikalien behandelt. „Lachsfarmen“ in Schottland und Norwegen haben den Chemikalieneinsatz teils um 1.000 Prozent erhöht, um den Befall der Fische mit Läusen einzudämmen. Die Chemikalien gelangen ins Meer und führen zu einer reduzierten Fruchtbarkeit bei den Wildbeständen, zu einer erhöhten Sterberate bei wirbellosen Meerestieren und zu einer massiven Verschmutzung der Meere [3].

[1] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
[2] Fishcount.org.uk.
[3] The Sunday Times: http://www.thetimes.co.uk/article/salmon-industry-toxins-soar-by-1000-per-cent-8h780rdx5.
 
Weitere Informationen
PETA.de/Fische-Neocortex
PETA.de/Fisch-Alternativen

Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]

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