PETA übergibt im Niedersächsischen Agrarministerium über 100.000 Unterschriften für ein Ende der Elefantenquälerei im Zoo Hannover

PETA Logo

Hannover / Stuttgart, 28. Februar 2018 – Unterschriften für mehr Tierschutz: Im vergangenen Jahr sorgten die Misshandlungen der Elefanten im Zoo Hannover für Aufsehen. Obwohl mehrere Gutachten die „Zufügung von erheblichen Schmerzen bzw. Leiden“ bestätigen, stellte die Staatsanwaltschaft Hannover das Verfahren schließlich ein. Morgen Nachmittag übergibt PETA im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mehr als 100.000 Unterschriften an die Landestierschutzbeauftragte Michaela Dämmrich. Der für den Zoo politisch verantwortliche Regionspräsident Hauke Jagau hatte ein Treffen abgelehnt. Mit der Petition fordert PETA die Verantwortlichen auf, die Misshandlungen sofort zu stoppen und die Elefantenhaltung auslaufen zu lassen. Stattdessen sollte der Zoo Projekte in Asien und Afrika zum Schutz von Nationalparks zu unterstützen, in denen Elefanten in Freiheit leben.

„Da selbst die von der Staatsanwaltschaft bestellten Gutachter den brutalen Umgang mit den Elefanten bestätigten, ist es empörend, dass die Misshandlung der Tiere legal und strafrechtlich irrelevant sein soll“, so Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Wir hoffen, dass die Forderung von mehr als 100.000 Menschen Gehör findet und die Elefantenquälerei im Zoo Hannover bald ein Ende hat.“

Im Frühjahr 2017 von PETA veröffentlichte Aufnahmen zeigen, wie Elefantenbabys – verborgen von den Blicken der Besucher – immer wieder mit dem Elefantenhaken, einem Stock mit einem spitzen Metallwiderhaken, gequält werden. Führen die Tierkinder geforderte Zirkustricks wie Sitzen oder den Stand auf Hinterbeinen nicht zur Zufriedenheit der Zoowärter aus, rammen sie ihnen den Haken in die Haut. Für Elefanten ist dies sehr schmerzhaft; sie haben eine empfindliche Haut und können sogar Insektenstiche spüren. Zwar wurde die zirkusähnliche Show aus dem Programm gestrichen, doch in der Haltungsform des sogenannten direkten Kontakts werden die sensiblen Wildtiere weiterhin mit dem Elefantenhaken kontrolliert.

Im Zuge des Verfahrens wurden mehrere Gutachter hinzugezogen, Berücksichtigung fand jedoch lediglich die Beurteilung von Dr. Stephan Hering-Hagenbeck. Der ehemalige Direktor des Hamburger Tierparks Hagenbeck befürwortet die Haltungsform des „direkten Kontakts“. Zudem ist er Schatzmeister im Verband der Zoologischen Gärten e.V., in dem auch der Zoo Hannover vertreten ist. Die Befürchtung der Tierrechtsorganisation, dass eine unparteiische Einschätzung unwahrscheinlich sei, bestätigte sich: Während weitere von der Staatsanwaltschaft bestellte Gutachter, Professor Hansjoachim Hackbarth und Dr. Michael Böer, wiederholte erhebliche Schmerzen, Leiden und Schäden bei den Elefanten attestierten, zweifelte Dr. Hering-Hagenbeck das Ausmaß an, da keine anhaltenden Verhaltensänderungen und Verletzungen bei den Tieren beobachtet worden seien. Der Generalstaatsanwaltschaft Celle zufolge sei es daher „nicht wahrscheinlich, dass ein Gericht erhebliche Schmerzen oder Leiden“ feststellt. Allerdings bestätigte auch Dr. Hering-Hagenbeck den übertriebenen und unangemessenen Einsatz des Elefantenhakens in einigen Sequenzen der Videos. Der Gutachter Dr. Behlert, Zootierarzt und ehemaliger Elefantenkurator im Kölner Zoo, kam nach Auswertung des Videomaterials dagegen zu dem Schluss, dass den Elefanten physische und psychologische Schäden zugefügt wurden und „eindeutige und schwerwiegende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorliegen“.    

PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht da sind, um uns zu unterhalten. In der Natur leben Elefanten in stabilen sozialen Verbänden und legen bei ihrer Nahrungssuche viele Kilometer zurück. In Zoos hingegen werden die intelligenten Tiere in viel zu kleine Gehege gesperrt und leben meist in künstlich zusammengestellten Gruppen. Durch die Beschäftigungslosigkeit entwickeln viele von ihnen schwere Verhaltensstörungen. Da eine tiergerechte Haltung von Elefanten in Gefangenschaft unmöglich ist, fordert die Tierrechtsorganisation ein Ende der Elefantenhaltung in Zoos.

Weitere Informationen:
PETA.de/Zoo-Hannover
Veganblog.de/Unterhaltung/Skandaloese-Behoerdenaussage-Zoo-Hannover
Veganblog.de/Unterhaltung/Zoo-Hannover-Experten-Urteil

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren