Etwa 90 Tiere wegen Vogelgrippe getötet: PETA fordert sächsischen „Amerika Tierpark“ auf, Vogelhaltung zu beenden

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Statement der Tierrechtsorganisation

Sachsen / Stuttgart, 26. März 2021 – Im „Amerika Tierpark“ im sächsischen Limbach-Oberfrohna wurde Anfang März bei zwei verstorbenen exotischen Hühnervögeln die auch als „Vogelgrippe“ bekannte „Geflügelpest“ festgestellt. Trotz angeordneter Quarantänemaßnahmen starben bislang über 20 weitere Vögel an der Infektion. Vergangene Woche wurden auf amtstierärztliche Anordnung weitere Tiere – circa 90 Vögel aus 20 verschiedenen Arten – im „Flamingoland“ des Tierparks getötet – mutmaßlich, um zu verhindern, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet. Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie, übt scharfe Kritik:

„Wären im ‚Amerika Tierpark‘ keine Vögel eingesperrt, wäre es nie zu einer Infektion und dem Tod dieser Vögel gekommen. Krankheiten und Viren können sich schnell ausbreiten, wenn Tiere auf relativ engem Raum gehalten werden. Auch das Friedrich-Loeffler-Institut warnte erst im November vor einem hohen Risiko einer Infektion mit der ‚Vogelgrippe‘ in Zoos und Tierparks. Denn das Virus kann beispielsweise auch über verunreinigte Schuhe oder Streu in andere Gehege und Volieren gelangen. [1] Beim Vogelgrippe-Ausbruch 2015 haben Zoos landesweit schätzungsweise 300 Vögel getötet [2] – das darf sich nicht wiederholen. Wir fordern den ‚Amerika Tierpark‘ auf, keine neuen Vögel anzuschaffen, sondern die Haltung zu beenden. Solange Tierparks und Zoos empfindsame Lebewesen einsperren und zur Schau stellen, wird es immer auch Risiken für Tiere und Menschen geben.
Zoos sind und bleiben Gefängnisse. Tiere werden dort zu einem Dasein in lebenslänglicher Gefangenschaft gezwungen und leiden darunter immens. Auch das vom ‚Amerika Tierpark‘ und anderen Zoos häufig vorgeschobene Argument des Artenschutzes ist Augenwischerei: Die meisten gefangen gehaltenen Arten sind nicht gefährdet. In die Aufrechterhaltung von Zoobetrieben fließen Steuergelder in Millionenhöhe, die somit für echte Artenschutzmaßnahmen fehlen: Statt Tiere als Besuchermagneten auszubeuten, sollten die finanziellen Mittel in konkrete Projekte zum Schutz der letzten natürlichen Lebensräume der Tiere fließen.“

Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.

[1] NDR (2020): FLI: Hohes Risiko für weitere Vogelgrippe-Ausbreitung. Online abrufbar unter: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/FLI-Hohes-Risiko-fuer-weitere-Vogelgrippe-Ausbreitung,vogelgrippe524.html. (26.03.2021).
[2] Hamburger Morgenpost (2020): Die Vogelgrippe ist zurück. Zoos bereiten sich auf den Virus vor. Online abrufbar unter: https://www.mopo.de/im-norden/mecklenburg-vorpommern/die-vogelgrippe-ist-zurueck-zoos-bereiten-sich-auf-den-virus-vor-33786032. (26.03.2021).
 


Dr. Yvonne Würz / © PETA Deutschland e.V.

Das Motiv senden wir auf Anfrage gerne zu.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Zoo

PETA.de/Themen/Flugunfaehige-Voegel-in-Zoos

Pressekontakt: Jana Fuhrmann, +49 711 860591-529, [email protected]

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