Giftköder im Rheingau ausgelegt – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

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Rüdesheim / Geisenheim / Eltville Stuttgart, 16. April 2021 – Tierquäler gesucht: Einem Medienbericht  und mehreren Internetposts zufolge wurden in den vergangenen Tagen mehrere mit Gift gespickte Köder im Rheingau ausgelegt. Am letzten Wochenende soll ein Hund in Geisenheim einen Giftköder gegessen haben und infolgedessen in eine Tierklinik eingeliefert worden sein. Weitere ähnliche Fälle wurden in Rüdesheim und in Geisenheim auf sozialen Netzwerken gemeldet. In Oestrich-Winkel soll zudem ein Tierquäler frei laufende Hunde angelockt und mit einem Elektroschocker traktiert haben. Zeugen werden gebeten sachdienliche Hinweise zu der Tat an Ordnungsamtleiter Gerhard Bönninghaus unter 06723-992120 oder per E-Mail an [email protected] zu melden.

PETA setzt Belohnung aus

Um die Vorfälle aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die den oder die Tierquäler überführen. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation melden – auch anonym.

„Der oder die unbekannten Täter, die die präparierten Köder ausgelegt haben, müssen gefunden und gestoppt werden, bevor noch weitere Vierbeiner in Lebensgefahr gebracht werden“, sagt Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Derartige Täter zu überführen ist oft schwierig, da sie agieren, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Deshalb kann es in solchen Fällen auf jeden noch so unwichtig erscheinenden Hinweis ankommen. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Aufklärung der Taten vorantreiben sowie Tierhalter für das Thema sensibilisieren und warnen. Solche Köder können zudem nicht nur für Hunde, Katzen und freilebende Tiere, sondern auch für Kinder lebensbedrohlich sein.“

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Dr. Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter dient.

Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen

Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, blassen oder porzellanfarbenen Veränderungen an den Schleimhäuten, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. Hunde sollten beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://presseportal.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

PETAs „Giftköder-Flyer“ steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Außerdem hat PETA gemeinsam mit dem Tiernahrungshersteller Josera einen umfangreichen Giftköder-Ratgeber erstellt, der hier kostenlos als E-Book heruntergeladen werden kann.

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Symbolbild: Präparierte Köder sind eine große Gefahr. / © PETA Deutschland e.V.

Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.

Weitere Informationen:

PETA.de/Giftkoeder

PETA.de/Themen/Tierquälerei

PETA.de/Themen/Hunde

PETA.de/Whistleblower

Das Video zur ersten Hilfe beim Hund:

PETA.de/Erste-Hilfe-fuer-den-Hund

Pressekontakt:

Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected] 

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