Keine neuen Zuchttiere für den Allwetterzoo Münster: Nach Tod des Löwen Sulla fordert PETA die Zooverantwortlichen erneut zur Aufnahme von Großkatzen aus Zirkusbetrieben auf

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Münster / Stuttgart, 12. Januar 2023 – Neues Refugium für Großkatzen aus Zirkusbetrieben? Am Dienstagmorgen wurde Löwenkater Sulla im Allwetterzoo Münster tot aufgefunden. Erste Untersuchungen ergaben eine eitrige Gehirnentzündung bei der erst zwei Jahre alten Großkatze. Sulla sollte gemeinsam mit den Löwinnen Juma und Jasira für Nachwuchs im Zoo sorgen. [1] Die Tierrechtsorganisation PETA erneuert daher ihre Forderung an die Zooverantwortlichen. Demnach sollen die Zuchtpläne für Großkatzen aufgegeben und künftig ausschließlich Tiere aus Zirkusbetrieben aufgenommen werden. Etwa 150 bis 200 Löwen und Tiger warten in deutschen Wanderzirkussen auf ihre Rettung – dort leiden sie unter der Haltung in engen Käfigwagen und der Dressur mit der Peitsche. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die Aufnahme geretteter Löwen dem Zoo Sympathien und gesteigertes Besucherinteresse einbringen würde.

„Während Zoos ständig Löwen nachzüchten, warten Dutzende dieser majestätischen Tiere in Zirkusbetrieben auf ihre Rettung. Denn obwohl es notwendig wäre, vermeiden Veterinärbehörden Beschlagnahmungen von Großkatzen, weil es nicht genug adäquate Auffangstationen gibt“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „PETA appelliert an den Allwetterzoo Münster, von der Zucht abzusehen und nur noch Großkatzen aus dem Zirkus aufzunehmen.“

Bereits im März 2022 hatte PETA nach dem Tod der Tigerin Nely die Zuchtpläne des Allwetterzoo Münster kritisiert – nach dem Neubau des Tiger-Außengeheges hoffte der Zoo auf „ein Tiger-Jungtier als Publikumsmagnet“. [2]

Zucht und Haltung in Zoos leistet keinen Beitrag zum Artenschutz
PETA setzt sich dafür ein, dass Großkatzen wie Tiger, Löwen und Leoparden – außer in Auffangstationen – nicht mehr in Gefangenschaft gehalten werden dürfen. Zoos leisten mit der Zucht und Haltung der Tiere keinen Beitrag zum Artenschutz. Im Zoo geborene Löwen oder Tiger können nicht ausgewildert werden, da sie in Gefangenschaft nicht lernen, selbstständig in der Natur zu überleben. Vielmehr weist die Mehrheit der Großkatzen in Gefangenschaft typische Anzeichen für Verhaltensstörungen auf. Die vielen Millionen Euro an Steuergeldern, die derzeit für die Aufrechterhaltung der Zoobetriebe aufgebracht werden, sollten stattdessen in konkrete Projekte zum Schutz der letzten natürlichen Lebensräume der Tiere fließen.

Das Motto der Tierrechtsorganisation lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen.

[1] Allwetterzoo Münster (2023): Neues Löwenrudel im Allwetterzoo Münster, online abrufbar unter: https://www.allwetterzoo.de/de/Ueber-den-Zoo/News/news_221209-neues-loewenrudel/ (12.01.2023).
[2] Westfälische Nachrichten (13.07.2017): Neue Tieranlagen im Allwetterzoo Münster, online abrufbar unter: https://www.wn.de/muenster/neue-tieranlagen-im-allwetterzoo-munster-1454878 (12.01.2023).

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Zoo/
PETA.de/Themen/Zirkus-Hintergrundwissen

Pressekontakt: 
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected] 

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