Niedersachsen will Schmerzen in Hundeausbildung durch Bundesrat legalisieren lassen – PETA appelliert an Länderkammer, Antrag abzulehnen

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Niedersachsen / Stuttgart, 15. Dezember 2021 – Das Land Niedersachsen hat kurzfristig einen Antrag für die Bundesratssitzung am kommenden Freitag eingereicht: Demnach soll es explizit erlaubt sein, „Diensthunden“ im Zuge der Ausbildung Schmerzen zuzufügen. In seiner Begründung führt Niedersachsen an, dass dies als „Impuls“ notwendig sei, damit Hunde ablassen, wenn sie sich beispielsweise in einen Menschen verbissen haben. Auch der Einsatz von Stachelhalsbändern soll damit legalisiert werden. Das Bundesland verweist darauf, dass laut Tierschutzgesetz lediglich erhebliche Schmerzen verboten seien. PETA kritisiert den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil scharf für die Gesetzesinitiative. Die Tierrechtsorganisation forderte die Länderkammer heute in einem Schreiben auf, den Antrag entschieden zurückzuweisen.

„Eine gesetzliche Genehmigung für Hundequälerei wäre ein deutlicher Rückschritt für den Tierschutz in Deutschland und ist inakzeptabel. Insbesondere für den Polizeidienst darf es keine Ausnahme geben, weil die Polizei eigentlich eine Vorbildfunktion für alle Bürgerinnen und Bürger haben sollte“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.

PETA hat den Bundesrat gebeten, sich grundsätzlich gegen den Einsatz von Hunden als „Waffe“ auszusprechen. Denn die Ausbildungsmethoden, um Hunde aggressiv zu machen, sind schon jetzt nicht mit dem Tierschutz vereinbar. Hunde existieren nach Auffassung der Tierrechtsorganisation nicht, um gefährliche Polizeiarbeit zu leisten, als Drohmittel missbraucht oder auf Personen gehetzt zu werden. Die Tiere gehören in ein liebevolles Zuhause mit positiven sozialen Kontakten, ausreichend Auslauf und geistiger Forderung. Zudem werden immer wieder Hunde im Polizeieinsatz verletzt oder gar getötet. Im Gegensatz zu Polizeimitarbeitenden können sie sich nicht aussuchen, ob sie diese Arbeit verrichten wollen oder nicht. Hinzu kommt, dass die im Rahmen des Trainings misshandelten und „scharf gemachten“ Tiere eine Gefahr für die Öffentlichkeit sind. Dies belegen zahlreiche Berichte über Attacken auf Unbeteiligte, darunter oftmals auch Kinder. Nach PETAs Auffassung ist Polizeiarbeit dank moderner Technik und Ausrüstung sowie der guten Ausbildung nicht darauf angewiesen, Hunde einzusetzen, die mit gewaltsamen Methoden „scharf“ gemacht wurden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Pressekontakt:

Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]

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