Prinz Marcus schenkt Tochter Babyaffen zu Weihnachten: PETA übt scharfe Kritik und fordert sofortige Abgabe von Affenkind Oliver an Auffangstation

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Ist das vermeintliche Kapuzineräffchen ein Pavianbaby?

Stuttgart, 28. Dezember 2020 – Prinz Marcus von Anhalt hat auf Instagram verkündet, seiner Tochter ein gerade einmal zwei Monate altes Affenbaby geschenkt zu haben. PETA kritisiert scharf, dass sich das Tierkind nun in der Privathaltung befindet, obwohl es eigentlich monatelang auf die Milch und die Versorgung seiner Mutter angewiesen ist. Die Tierrechtsorganisation appelliert nun in einem Schreiben an Prinz Marcus, das Tier umgehend in fachgerechte Hände abzugeben, und bietet die Vermittlung in eine anerkannte Auffangstation an. PETA weist darauf hin, dass die Einzelhaltung sozial lebender Affen Tierquälerei bedeutet und in Deutschland illegal ist. Zudem handelt es sich nach Einschätzung der Organisation den Instagram-Fotos zufolge nicht um einen Kapuzineraffen, wie von Prinz Marcus angenommen, sondern um ein Pavianbaby, welches im ausgewachsenen Zustand bis zu 30 Kilo schwer und den Kindern gefährlich werden kann.

„Bei den skrupellosen Geschäften mit ‚Exoten‘ geht es einzig darum, möglichst viel Profit zu erzielen. Häufig werden die Tierkinder ihren Eltern gewaltsam entrissen, um sie als süße Tierbabys vermarkten zu können. Der völlig ungeregelte Handel mit exotischen und teils streng geschützten Tieren nimmt immer schlimmere Ausmaße an; oft werden sie sogar an absolute Laien verkauft, wie in diesem Fall. Es ist schockierend, dass prominente Menschen wie Prinz Marcus diesen grausamen Handel unterstützen und dadurch vielleicht noch weitere Menschen dazu anregen, exotische Tiere zu halten“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Eine artgerechte Haltung von Affen ist insbesondere in Privatwohnung nicht möglich. Auch in Deutschland floriert das Geschäft mit Affen und anderen Wildtieren. Der Verkauf und die Privathaltung von exotischen Tieren müssen endlich verboten werden.“

Der Handel mit exotischen Tieren

Primaten gehören zu den am meisten gehandelten exotischen Säugetieren auf Verkaufsplattformen für exotische Tiere im Internet. In Deutschland sind der Handel mit und die Haltung von sogenannten Exoten in Privathand weitgehend unreglementiert. PETA kritisiert, dass bei einem entsprechenden Preis sogar streng geschützte und äußerst empfindliche Tierarten selbst an Laien verkauft werden. Durch die hohen Sterberaten als Folge der mangelhaften Haltung und Pflege bleibt die Nachfrage auf einem hohen Niveau. Eine Studie, die das Bundesumweltministerium im März vorstellte, bestätigt, dass der Handel mit exotischen Wildtieren zum weltweiten Artensterben beiträgt.

Nicht erst seit der Coronakrise ist bekannt, dass exotische Tiere gefährliche Krankheitserreger übertragen können: Affen, Schlangen oder Schildkröten sind beispielsweise häufig mit ansteckenden Darmparasiten wie Würmern oder Giardien infiziert, die auch auf den Menschen übertragbar sind. Schätzungen des Robert-Koch-Instituts zufolge rührt jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern von dem Kontakt zu exotischen Reptilien her. [1]

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Robert Koch-Institut (2013): Salmonella-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern durch Kontakt zu exotischen Reptilien. Epidemiologisches Bulletin. 4. März 2013 / Nr. 9.

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Affenbaby-Verkauf-Parkplatz

PETA.de/Schlagwort/Affen

PETA.de/Affe-Gucci-gerettet

Pressekontakt: Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

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