Tettnang: Motorradfahrerin bei Unfall mit Kutsche schwer verletzt – PETA fordert Kutschenverbot von Landrat Lothar Wölfle

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Tettnang / Stuttgart, 9. Juli 2021 – Am vergangenen Mittwoch wurde eine Motorradfahrerin in Tettnang im Bodenseekreis bei einem Unfall mit einer von Pferden gezogenen Kutsche schwer verletzt. Die 17-jährige Fahrerin überholte eine Kutsche zwischen Laimnau und Unterlangnau, als sich ihr auf der Kreisstraße Gegenverkehr näherte. Daraufhin habe sie den Überholvorgang abgebrochen, was der Fahrer eines dahinter fahrenden Busses zu spät erkannt habe und mit dem Fahrzeug gegen das Motorrad geprallt war. Die junge Fahrerin wurde vom Motorrad geschleudert und verletzte sich bei dem Unfall schwer, der Fahrer der Kutsche trug leichte Verletzungen davon. PETA appelliert nun angesichts dieses Vorfalls in einem Schreiben an Landrat Lothar Wölfle, ein Verbot von Pferdekutschen im gesamten Landkreis. Die Tierrechtsorganisation warnt seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen.

„Die langsamen Pferdekutschen verursachen auf den Straßen immer wieder gefährliche Situationen. Sie gehören einfach nicht in den modernen Straßenverkehr“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Da die Gefährte weder über sichere Bremssysteme, Airbags noch eine Knautschzone verfügen, sind schwere Unfälle mit Kutschen vorprogrammiert. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb ein Verbot von Kutschfahrten.“

2020 wurden bei insgesamt 32 Kutschunfällen in Deutschland drei Menschen getötet und mindestens 45 verletzt, viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starb im Jahr 2020 ein Pferd, zehn weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de

Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:

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Pressekontakt:

Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]

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