Lützen / Stuttgart, 22. August 2016 – Erneut schwerer Kutschenunfall: Medienberichten zufolge kam es am gestrigen Sonntag in Lützen zu einem folgenschweren Unfall mit einer Pferdekutsche, bei dem sieben Menschen leicht verletzt wurden. Die Tierrechtsorganisation PETA bat nun Landrat Götz Ulrich Haas, ein Verbot von Pferdekutschen im Burgenlandkreis zu prüfen – zum Schutz von Mensch und Tier. Aus noch ungeklärter Ursache gingen die Pferde auf einem Dorffest mit dem Gespann durch und verletzten sieben Personen, darunter ein dreijähriges Mädchen. PETA veröffentlichte Anfang 2016 das fünfte Jahr in Folge einen neuen Pferdekutschenunfallrekord und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: Bei mindestens 51 Kutschunfällen wurden 2015 insgesamt vier Menschen getötet und 114 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt.
„Die Risiken bei Kutschfahrten sind unkontrollierbar, denn Pferde sind Fluchttiere und können selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Die Gefährte verfügen zudem weder über sichere Bremssysteme und Airbags noch über eine Knautschzone. Schwere Unfälle sind daher vorprogrammiert. Daher ist ein Verbot von Kutschfahrten die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier.“
In Rothenburg ob der Tauber wurde bereits im August 2010 das Pferdekutschenverbot vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof bestätigt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das ein leidvolles Leben für die Tiere und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd kann in guter Haltung 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de
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