Aktuelle Ermittlung: Kopi Luwak und die nächste Pandemie – PETA fordert Schließung von „Schleichkatzenfarmen“, um tödliche Zoonosen zu verhindern

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Jakarta / Denpasar / Stuttgart, 8. September 2020 Obwohl COVID-19 die Welt noch immer fest im Griff hat, finden in Indonesien nach wie vor Lebendtiermärkte statt. Vor diesem Hintergrund fordert die Tierrechtsorganisation PETA nun das Verbot eines weiteren potenziellen Gesundheitsrisikos: Schleichkatzenfarmen. Schockierendes neues Videomaterial einer Ermittlung von PETA Asien auf einem Lebendtiermarkt auf Bali sowie indonesischen Schleichkatzenfarmen enthüllt extreme Tierquälerei. Auf diesen Farmen wird „Kopi Luwak“ hergestellt – ein Kaffee, der aus Beeren gewonnen wird, die Schleichkatzen gegessen und wieder ausgeschieden haben. Neben dem Leid der sensiblen Wildtiere zeigt die Ermittlung auch die unhygienischen Bedingungen, die ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen.
 
PETA weist darauf hin, dass Wildtiere sowohl auf Lebendtiermärkten als auch auf „Kopi-Luwak-Farmen“ inmitten ihrer eigenen Ausscheidungen gehalten werden und ein geschwächtes Immunsystem haben. Dies sind perfekte Bedingungen für die Ausbreitung von Zoonosen. So ist etwa bekannt, dass SARS – eine Krankheit mit einer Sterblichkeitsrate von rund 15 Prozent – von Schleichkatzen auf den Menschen übertragen wurde.
Wenn sie für die Industrie nicht mehr von Nutzen sind, werden die geschwächten und oft kranken Tiere häufig in Wäldern ausgesetzt – in denen sie nach der jahrelangen Gefangenschaft nicht mehr zurechtkommen – oder auf Lebendtiermärkten verkauft. Auf dem Videomaterial ist zu sehen, wie Schleichkatzen mit schmerzenden Wunden auf einem solchen Markt in Indonesien in verdreckten Käfigen in direkter Nähe zu anderen Tieren saßen – unter diesen Bedingungen können sich Krankheiten schnell ausbreiten.
 
Angesichts dieser Zustände wandte sich PETA Asien in einem Schreiben an Indonesiens Präsident Joko Widodo und forderte ihn auf, sämtliche „Kopi-Luwak-Farmen“ in dem Inselstaat umgehend zu schließen – zum Wohl von Mensch und Tier.
 
„Das Coronavirus zeigt in Indonesien und weltweit seinen verheerenden Einfluss. Vor diesem Hintergrund bereitet der Handel mit in der Wildnis gefangenen Tieren immer mehr Menschen Sorge. Einige dieser Sorgen könnten leicht abgewandt werden, wenn die Kopi-Luwak-Industrie umgehend geschlossen würde“, so PETA Asien in ihrem Schreiben.
 
„Verdreckte Lebendtiermärkte, auf denen Schleichkatzen neben anderen Tierarten auf engstem Raum eingesperrt sind, sind die perfekte Brutstätte für Pandemien. Das ist angesichts der Tatsache, dass die Welt mit einer von Tieren übertragenen, tödlichen Krankheit kämpft, die letzte Industrie, die völlig normal weiterlaufen sollte“, fasst Jason Baker, Senior Vice President bei PETA Asien, zusammen. „PETA fordert alle Menschen auf, die grausame und gefährliche Kopi-Luwak-Industrie nicht mehr zu unterstützen. Andernfalls läuft man Gefahr, auf der falschen Seite der Geschichte gestanden zu haben, sobald uns die nächste Pandemie ereilt.“
 
Obwohl die betroffene Schleichkatzenart – der Fleckenmusang – unter dem Artenschutzabkommen CITES als geschützt gilt, werden die Tiere meist schon mit rund sechs Monaten in freier Wildbahn eingefangen. Die Tiere müssen ihr Dasein in dreckigen, kotverkrusteten Käfigen voller verwesender Kaffeebeeren fristen und bekommen fast ausschließlich diese Beerenart zu essen. Der auf den Farmen produzierte Kopi Luwak wird international für umgerechnet mehr als 50 Euro pro Tasse verkauft.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Kopi-Luwak-Pandemie
 
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

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