Karlsfeld: Jugendliche misshandeln Katze – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

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Karlsfeld / Stuttgart, 17. September 2020 – Tierquäler gesucht: Einem Post der Dachauer Rundschau zufolge quälten etwa fünf Jugendliche am Donnerstag, den 10. September, gegen 14 Uhr eine Katze in Karlsfeld im Landkreis Dachau. Die Jugendlichen traten auf die Samtpfote ein und fügten ihr dadurch erhebliche Verletzungen zu. Aufmerksame Bürgerinnen bemerkten im Vorbeifahren neben der Hochstraße, kurz vor der Bajuwarenstraße, die Tat und sprachen die Jugendlichen an um sie zu stoppen. Anschließend  retteten sie die schwer verletzte Katze. Die Samtpfote musste nach dem Angriff in der Tierklinik Oberschleißheim operiert werden und konnte mittlerweile wieder in die Obhut ihres Halters übergeben werden. Da die Jugendlichen vom Tatort flohen, ermittelt nun die Polizeiinspektion Dachau und nimmt unter der Telefonnummer 08131/ 5610 sachdienliche Hinweise entgegen.
 
PETA setzt Belohnung aus
Um den Vorfall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die die Tierquäler überführen. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation melden – auch anonym.

„Wenn Kinder oder Jugendliche Tiere quälen ist das immer ein Warnsignal. Hier ist es wichtig mit therapeutischen Maßnahmen, der Ursache auf den Grund zu gehen um andere Lebewesen zu schützen. Denn Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland.
 
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
 
Hintergrundinformationen
Die Gründe und Formen von Tierquälerei durch Kinder sind unterschiedlich: Oft beginnt sie mit einer unzureichenden Versorgung der tierischen Mitbewohner. Weitere Gründe dafür, dass Kinder Tiere quälen, können ein negatives soziales Umfeld sein oder wenn die Tierquälerei der Selbstdarstellung dienen soll. Nicht selten ist Tierquälerei jedoch ein Zeichen für schwere psychische Probleme: Kinder quälen Tiere häufig aufgrund eigener Gewalterfahrung im häuslichen Umfeld, als Folge körperlichen oder seelischen Missbrauchs. In diesen Fällen kann die Misshandlung von Tieren der Bekämpfung von Gefühlen der Leere und Langeweile dienen, als Stimmungsregulierung, um das eigene Selbstwertgefühl zu erhöhen, um gezielt Aggressionen abzubauen, aus Sadismus oder als Reinszenierung eigener Traumata. Manche Kinder und Jugendlichen empfinden schlichtweg Freude und Genugtuung daran, anderen Lebewesen Leid zuzufügen. Oftmals findet ein solcher Missbrauch in einer Gruppe statt, in der sich Kinder untereinander zu der Tat aufstacheln. Kommen Fälle von Tierquälerei durch Kinder an das Tageslicht, sollte mit ihnen dringend über die Tat gesprochen und umgehend auch psychologische Hilfe aufgesucht werden. Denn etwa 80 bis 90 Prozent aller Kinder und Jugendlichen, die Tiere quälen, belassen es nicht dabei.
 
Ein erster Schritt zu mehr Mitgefühl – Kindern Freundlichkeit und Respekt für Tiere vermitteln
Einen respektvollen Umgang mit allen Lebewesen sollten Kinder und Jugendliche in erster Linie durch das Elternhaus, aber auch in der Schule lernen. Kindern und Jugendlichen muss vermittelt werden, dass auch Tiere Schmerzen und Leid empfinden. Erwachsene müssen dabei als Vorbild dienen – nur durch ihren respektvollen und mitfühlenden Umgang mit Tieren können Kinder lernen, dass alle Lebewesen schätzens- und schützenswert sind.
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.
 
[1] Gespräch mit PETA Deutschland e.V., 2010
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Staatsanwalt
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/tierische-Mitbewohner-Katzen
 
Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]
 

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