Nach Absage von Senat: Berliner Weihnachtszirkus gastiert auf Privatfläche in Spandau – PETA kritisiert BGV-Unternehmensgruppe für Vermietung an Wildtierzirkus

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Berlin / Stuttgart, 15. November 2019 – Tierfreundlicher Beschluss des Senats untergraben: PETA kritisiert die Entscheidung der Berliner Gesellschaft für Vermögensverwaltung (BGV), Circus Voyage für seinen umstrittenen Weihnachtszirkus in Berlin eine Fläche in Siemensstadt (Bezirk Spandau) zur Verfügung zu stellen. Mit einem Eilbeschluss hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (04.11.2019, Az. 1 S 73.19) erst vergangene Woche den Beschluss des Verwaltungsgerichts Berlin (Beschl. v. 12.08.2019, Az. VG 1 L 233.19) bestätigt, nach dem Circus Voyage nicht mehr als Weihnachtszirkus vor dem Olympiastadion gastieren darf. Angesichts der gravierenden Tierschutzproblematik appellierte PETA heute in einem Schreiben an die BGV-Unternehmensgruppe, künftig keine Flächen mehr an Zirkusbetriebe zu vermieten, die Wildtiere mitführen. Zahlreiche Privatunternehmen, darunter das Möbelhaus IKEA Deutschland sowie der ADAC, haben Flächenvermietungen oder Kooperationen mit Zirkusbetrieben, die mit Wildtieren reisen, bereits aus Tierschutzgründen ausgeschlossen.
 
„Wildtiere wie Elefanten, Giraffen oder Flusspferde gehören keinesfalls in einen Wanderzirkus. Wir hoffen, dass die BGV-Unternehmensgruppe in Zukunft tierfreundlichere Entscheidungen trifft und Zirkussen mit Wildtieren bei Flächenvermietungen eine Absage erteilt“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie bei PETA.
 
Gravierende Tierschutzverstöße bei Circus Voyage
Knapp 10.000 Tierfreunde hatten bis Oktober 2018 PETAs Online-Petition unterzeichnet und damit den Berliner Innensenat aufgefordert, seinem Versprechen, den Tierschutz zu stärken, mit dem Beschluss eines Zirkus-Wildtierverbots nachzukommen. Circus Voyage führt exotische Tierarten wie Elefanten, Giraffen und ein Flusspferd mit. Bei einem Gastspiel in Berlin im Mai 2017 kam es zu einem Zwischenfall, als der Zirkus eine veterinäramtliche Kontrolle verweigerte: Ein Berliner Amtsveterinär und ein Polizist wurden während einer Kontrolle von einem ungesicherten Wachhund des Zirkus gebissen: Der Amtsveterinär wurde im Krankenhaus behandelt. Die Polizei hatte die Kontrolle begleitet, da das Veterinäramt bei vorherigen Kontrollen mehrere gravierende Tierschutzverstöße festgestellt hatte und der Zirkus behördliche Nachkontrollen verweigerte. Das Veterinäramt hatte Mängel in der Elefanten-, Giraffen-, Pferde- und Gänsehaltung dokumentiert.
 
Deutschland Schlusslicht beim Schutz von Tieren im Zirkus
Immer mehr Städte setzen ein Zeichen für den Tierschutz. So haben unter anderem Karlsruhe, Ingolstadt und Stuttgart ein kommunales Wildtierverbot beschlossen. In 26 europäischen Ländern, darunter beispielsweise Belgien, Österreich, die Niederlande und Griechenland, sind bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus nicht mehr erlaubt. Die Bundestierärztekammer, der Bundesrat und zwei Drittel der Deutschen fordern seit Jahren ein Verbot von Wildtieren im Zirkus. Auch die Agrarminister der Länder bekräftigten erst kürzlich ihre Forderung an die Bundesregierung nach einer Regelung. Vor diesem Hintergrund kritisiert PETA insbesondere die CDU/CSU-Fraktion, die als einzige Partei im Bundestag ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert.
 
Tiere leiden im Zirkus
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Die Haltung und Zurschaustellung sind für sie alle untrennbar mit Leid verbunden. Die ständigen Transporte, die viel zu kleinen Gehege und eine Dressur, die gerade bei Wildtieren von Gewalt und Zwang geprägt ist, führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Weitere Informationen
PETA.de/Wildtierverbot-Berlin
PETA.de/VerbotWildtiereImZirkus
PETA.de/Wildtierdressur
PETA.de/Zirkus-Voyage-Alois-Spindler
 
Pressekontakt:
Thomas Lesniak, +49 711 860591-527, [email protected]

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