Wildtieren im Landkreis Aurich droht Verbrennungstod: PETA appelliert an Landrat und Bürgermeister der Region, Genehmigung für „Osterfeuer“ zurückzuziehen

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Landkreis Aurich / Stuttgart, 23. Oktober 2020 – Der Landkreis Aurich verkündet auf seiner Webseite, dass die Osterfeuer, die im Frühjahr coronabedingt ausfielen, morgen zwischen 10 und 17 Uhr nachgeholt werden können. PETA kritisiert die Entscheidung scharf, da Totholz und Grünschnitt bereits seit dem Frühjahr aufgeschichtet sind und davon auszugehen ist, dass Tiere dort Unterschlupf für den bevorstehenden Winter gesucht haben. Daher wandten sich engagierte Tierschützer bereits mit einer Petition an die Verantwortlichen und schlugen tier- und umweltfreundliche Alternativen vor. Eine Tierfreundin erstattete nun sogar Strafanzeige gegen zwölf Bürgermeister aus dem Landkreis. Dessen ungeachtet – und trotz aktuell steigender Infektionszahlen – sollen die Feuer stattfinden dürfen. Jetzt fordert PETA Landrat Olaf Meinen sowie die Bürgermeister der Städte und Gemeinden des Landkreises auf, verantwortungsvoll zu handeln und die Genehmigung für die Feuer zurückzuziehen.
 
„Igel und andere Wildtiere haben ohnehin schon Schwierigkeiten, Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten für Nester und Winterquartiere zu finden. Es ist schockierend, dass die Feuer ausgerechnet jetzt im Herbst stattfinden sollen. Bleiben der Landkreis Aurich und die Bürgermeister bei ihrer Entscheidung, nehmen sie billigend in Kauf, dass möglicherweise zahlreiche Tiere bei lebendigem Leib verbrennen oder aber ihren Unterschlupf für den bevorstehenden Winter verlieren und infolgedessen qualvoll sterben“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA.
 
Wildtiere benötigen naturnahe Gärten zum Überwintern
PETA weist darauf hin, dass der Lebensraum von Igeln und anderen Wildtieren inmitten der Kulturlandschaft und eng bebauter Siedlungsbereiche immer knapper wird und Tiere entsprechend auf die Hilfe des Menschen angewiesen sind. Daher informiert die Tierrechtsorganisation jedes Jahr darüber, wie Gartenbesitzer ihr Grundstück im Herbst tierfreundlich gestalten können. Zu aufgeräumte Gärten beispielsweise bieten kaum Unterschlupf und Nahrung für die heimische Tierwelt. Äste, die beim Beschneiden der Bäume anfallen, sollten Gartenbesitzer daher nicht entfernen, sondern zu kleinen Haufen stapeln. Das Gleiche gilt für Laub: Igel schlafen und überwintern gerne in Laubhaufen. Zudem ziehen Holz und Laub Insekten an, die wiederum wichtige Nahrung für Vögel und Igel sind.
 
PETA appelliert vor diesem Hintergrund an die Verantwortlichen im Landkreis Aurich, dem Tierschutz einen höheren Stellenwert einzuräumen und zu keiner Jahreszeit Osterfeuer zu veranstalten. Mäuse, Igel und Vögel nisten sich gern in Holz ein. Daher mahnt die Organisation, Brennholz auch bei kleinen privaten Feuern immer zunächst auf Tiere zu untersuchen und es erst direkt vor dem Entfachen eines Feuers anzuhäufen. Zudem sollte das Feuer niemals aus den Augen gelassen werden, um zu verhindern, dass Tiere in den Flammen sterben.
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Igeltipps
PETA.de/Igel-fuettern
 
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

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