PETA begrüßt „Zwangspause“ für Berliner ‚Polizeihunde‘ wegen Verschärfungen im Tierschutzgesetz und fordert dauerhaften Stopp: „Gute Polizeiarbeit kommt ohne misshandelte Hunde aus“

PETA Logo

Berlin / Stuttgart, 5. Januar 2022 – Dienstpause für misshandelte Polizeihunde: Seit dem 01.01.2022 ist eine neue Tierschutz-Hundeverordnung in Kraft getreten. Laut derer dürfen während der Ausbildung eines Hundes keine Stachelhalsbänder oder andere schmerzerzeugende Mittel mehr verwendet werden. Daher müssen Medienberichten zufolge nun rund 50 Berliner „Schutzhunde“, die bisher unter anderem mit Luft abschnürenden Zughalsbändern trainiert wurden, eine Pause vom Dienst einlegen, bis gewaltfreie Trainingsmethoden gefunden wurden. PETA begrüßt die längst überfällige Abschaffung der Tierqualmethoden in der Hundeausbildung und fordert die Polizeibehörden sowie das Innenministerium auf, Hunde künftig nicht mehr als Waffe für gefährliche Einsätze zu missbrauchen.  

„Das Verbot von schmerzhaften Ausbildungsmethoden ist längst überfällig. Gute Polizeiarbeit kommt nach unserer Auffassung ohne Hunde aus, die mit brutalen Mitteln ‚scharf gemacht‘ wurden, um in gefährlichen Einsätzen auf Menschen gehetzt zu werden. Wir hoffen, dass den betreffenden Hunden nun bundesweit und dauerhaft eine missbräuchliche Verwendung erspart bleibt“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Hunde sind freundliche, soziale Lebewesen, keine Waffen! Anstelle bestehende Gesetze und Verordnungen nun aufzuweichen, wie es das Land Niedersachsen derzeit über den Bundesrat versucht, sollten die Hunde in liebevolle Hände kommen.“

Gewalt wird während der Polizeihunde-Ausbildung standardmäßig ausgeübt

Das „Scharfmachen“ sogenannter Polizeihunde basiert noch immer standardmäßig darauf, Zwang und Gewalt auf die Tiere auszuüben: Bei der Ausbildung wurden bisher sogenannte Endloswürger eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein Halsband oder eine Leine, die beliebig fest zugezogen werden kann. Mit deren „Hilfe“ wird während des Trainings die Luftröhre des Hundes abgeschnürt, um einen Angriff zu beenden. Der Hund bekommt dadurch kurzzeitig keine oder nur wenig Luft. Endloswürger können nicht nur Verletzungen an der Luft- und Speiseröhre, dem Kehlkopf oder der Halswirbelsäule hervorrufen, sondern das Tier im schlimmsten Fall lebensgefährlich verletzen oder töten. Auch Schläge und andere Formen der Gewalt sind bei der Ausbildung von Polizeihunden keine Seltenheit.

Vielfach werden Hunde in Polizeieinsätzen verletzt oder bedrohlichen und lebensgefährlichen Situationen ausgesetzt. In vielen Fällen wurden auch unbeteiligte Menschen versehentlich durch die Hunde angegriffen. Je nach „Verwendung“ fristen die Tiere teilweise ein Leben in Zwingern ohne ausreichend soziale Kontakte, obwohl der Kontakt mit Artgenossen und Menschen für die geselligen Lebewesen essenziell ist. Auch die Arbeit im „Dienst“ ist für die Vierbeiner häufig mit massivem Stress verbunden, die Hunde können ihren eigenen Bedürfnissen nicht ausreichend nachgehen und werden für die Zwecke des Menschen missbraucht. Was mit den Hunden geschieht, die sich nicht mehr für die „Arbeit“ eignen, ist oft ungewiss.

Die Tierrechtsorganisation PETA macht darauf aufmerksam, dass moderne Trainingsmethoden nicht auf Zwang und Gewalt, sondern auf positiver Verstärkung basieren. Nur so kann das Vertrauen zwischen Mensch und Hund aufgebaut werden und Bestand haben.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:

PETA.de/Presse/Niedersachsen-will-Schmerzen-in-Hundeausbildung-durch-Bundesrat-legalisieren lassen 

PETA.de/Neuigkeiten/Polizisten-schlagen-Hund

PETA.de/Themen/Hundetraining-Zubehör

Pressekontakt:

Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren