Sinneswandel bei Circus Diana Busch? PETA begrüßt tierleidfreies Programm bei Gastspiel in Taufkirchen und fordert dauerhaftes Ende der Tierdressuren

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Taufkirchen / Stuttgart, 21. November 2022 –Ende der Tierausbeutung bei Circus Diana Busch? Nach der Namensänderung von „Moskauer Circus“ zu „Circus Diana Busch“ im Juni 2022 folgt nun offenbar ein weiterer Kurswechsel. Laut einem Medienbericht hat der Zirkus, der ab Donnerstag in Taufkirchen (Landkreis München) gastiert, keine Tiere mehr im Programm. PETA begrüßt diesen Schritt und hofft, dass er von Dauer ist – denn auf Facebook gaben Besuchende an, dass Zirkusangestellten zufolge die Tiger nur wegen einer Erkrankung nicht dabei seien. Circus Diana Busch trat bereits während der Corona-Pandemie zeitweilig ohne Tiernummern auf. Zum Tourneestart 2022 nahm der Zirkus jedoch erneut Tiger- und Papageiendressuren in die Show auf – ein Rückschritt, den PETA scharf kritisiert hatte. PETA appelliert daher erneut an Circus Diana Busch, dauerhaft ohne Tierdressuren aufzutreten.

„Wir hoffen, dass das Hin und Her bei Circus Diana Busch nun ein Ende hat und die Verantwortlichen einen endgültigen Schlussstrich unter die Tierdressuren ziehen. Seit der Pandemie sind alberne Tricks mit Wildtieren absurder als je zuvor. Wir wissen längst, dass unterhaltsame Zirkusprogramme auch ohne Tierleid möglich sind“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Tiere gehören grundsätzlich nicht in die Manege, denn ihre arteigenen Bedürfnisse können in einem reisenden Betrieb unmöglich erfüllt werden.“

Der Zirkusbetrieb ist wegen seiner Tierhaltung schon mehrmals negativ aufgefallen. Erst zum Jahreswechsel 2021/22 stellte die Stadt Augsburg beim „Moskauer Weihnachtscircus“ gravierende Sicherheitsmängel bei der Tigerhaltung fest. Der Tigerdompteur entzog sich den Anordnungen der Augsburger Behörde, indem er in der Nacht vor der drohenden Wegnahme der Tiere das Stadtgebiet verließ. [1]

Zukunft ohne Tierdressuren
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Denn die artwidrigen Haltungsbedingungen in kleinen Gehegen, eine oft unzureichende Versorgung, die Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Nicht nur Wildtiere wie Großkatzen leiden im Zirkus, auch die Haltung von domestizierten Tieren wie Pferden, Rindern oder Ponys ist bei vielen Zirkussen mangelhaft. Dabei beweisen erfolgreiche Zirkusgrößen, dass auch Shows ohne Tiere das Publikum begeistert: Circus Roncalli verabschiedete sich schon in den 1990er Jahren von Wildtierdressuren und ist mittlerweile gänzlich tierfrei. Das Unternehmen erfährt für sein tierleidfreies Konzept und die zukunftsweisende Hologrammtechnologie weltweit Zuspruch. Auch andere feiern ohne Tierdressuren große Erfolge: In 26 europäischen Ländern, darunter Belgien, Österreich, die Niederlande und Griechenland, sind bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. PETA setzt sich dafür ein, dass Deutschland diesem Beispiel folgt und beim Schutz von Tieren im Zirkus nicht länger das Schlusslicht bildet.

Mehrheit der Deutschen befürwortet Wildtierverbot
Auch die Bundestierärztekammer spricht sich für ein Verbot exotischer Wildtierarten aus. Zudem sind einer repräsentativen Forsa-Umfrage zufolge 82 Prozent der Deutschen der Meinung, dass Wildtiere im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden können. Der Bundesrat forderte 2016 bereits zum dritten Mal ein Verbot von Wildtieren im Zirkus. Dies begründete er mit den vielschichtigen Bedürfnissen von Wildtieren, dem Leiden der Tiere durch häufige Transporte und der Missachtung artgemäßer Sozialstrukturen. Im Juni 2021 fand ein von der damaligen Bundesagrarministerin Julia Klöckner vorgelegter Entwurf für eine Tierschutz-Zirkusverordnung dennoch keine Zustimmung im Bundesrat.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Augsburger Allgemeine: Nach Zirkusgastspiel: Augsburg drohte, Tiger zu beschlagnahmen. Online abrufbar unter: https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/augsburg-nach-zirkusgastspiel-stadt-augsburg-drohte-damit-tiger-zu-beschlagnahmen-id61603951.html (21.11.2022)

Noch im Frühjahr 2022 mussten im ehemals als „Moskauer Circus“ bekannten Zirkusbetrieb Tiger in kleinen und kargen Käfigen ihr Dasein fristen. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses und weitere Bilder stehen hier zum Download für Sie zur Verfügung.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Moskauer-Circus-Chronik
PETA.de/Themen/Wildtierdressur
PETA.de/Themen/Verbot-Wildtiere-im-Zirkus
PETA.de/Themen/Löwen-Tiger-Zirkus

Pressekontakt: 
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected] 

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