Weihnachtszirkus in Trier in Zukunft ohne Wildtiere: PETA lobt Stadtrat für Beschluss eines Wildtierverbots für das Messeparkgelände

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Trier / Stuttgart, 18. Dezember 2019 Entscheidung für den Tierschutz: Mit einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke sowie der FDP hat der Trierer Stadtrat in seiner gestrigen Sitzung ein Zirkus-Wildtierverbot beschlossen. PETA begrüßt die Tierschutzinitiative des Rates. Durch Widmungseinschränkung der betreffenden kommunalen Fläche nach dem Berliner Vorbild sollen für das Messeparkgelände künftig keine Verträge mehr mit Zirkusunternehmen geschlossen werden, die Wildtiere mitführen. Bereits geschlossene Verträge bleiben davon unberührt, weshalb das Verbot für den „Trierer Weihnachtscircus“ voraussichtlich erst ab 2025 greifen wird [1]. PETA übt scharfe Kritik an der tierschutzwidrigen Veranstaltung, bei der ab Sonntag exotische Wildtiere wie Seelöwen zu unnatürlichen „Kunststücken“ gezwungen werden. Zudem fordert PETA die Zirkusdirektion auf, den Betrieb zukunftsfähig zu machen und die Wildtierdressuren bereits vor Inkrafttreten des Verbots freiwillig einzustellen.
 
„Es ist alles andere als besinnlich oder feierlich, dass für das kurze, zweifelhafte Vergnügen der Zirkusbesucher weiterhin Tiere quer durchs Land gekarrt und in die Manege gezwungen werden“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Wir begrüßen die Entscheidung des Trierer Stadtrats, der Tierquälerei künftig einen Riegel vorzuschieben. Der Beschluss spiegelt die Stimmung in der Bevölkerung wider.“
 
Zukunft ohne Tierdressuren
Erfolgreiche Zirkusgrößen beweisen, dass tierfreie Shows die Zuschauer begeistern: Circus Roncalli zum Beispiel verabschiedete sich schon in den 90er-Jahren von Wildtierdressuren, nahm 2018 auch die Pferde aus dem Programm und ist nun gänzlich tierfrei. Das Unternehmen erfährt für sein tierleidfreies Konzept und die zukunftsweisende Hologrammtechnologie weltweit Zuspruch. Für sein diesjähriges Weihnachtsgastspiel in Berlin hat Roncalli aufgrund der großen Nachfrage bereits Zusatzvorstellungen geplant. Auch andere Unternehmen, wie FlicFlac oder Cirque du Soleil, feiern ohne Tierdressuren große Erfolge und sind oft im Voraus ausgebucht. In 26 europäischen Ländern, darunter beispielsweise Belgien, Österreich, die Niederlande und Griechenland, sind bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. PETA setzt sich dafür ein, dass Deutschland diesem Beispiel folgt und beim Schutz von Tieren im Zirkus nicht länger das Schlusslicht ist.
 
Mehrheit der Deutschen befürwortet Wildtierverbot
Bezüglich exotischer Wildtierarten sprechen sich auch die Bundestierärztekammer sowie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland für ein Verbot aus. Einer repräsentativen Forsa-Umfrage zufolge sind 82 Prozent der Deutschen der Meinung, dass Wildtiere im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden können. Auch der Bundesrat forderte 2016 erneut ein Verbot von Wildtieren im Zirkus und begründete in seinem Entschließungsantrag detailliert, warum sie erheblichem Leid ausgesetzt sind – unabhängig vom jeweiligen Betrieb. Vor diesem Hintergrund kritisiert PETA insbesondere die CDU/CSU-Fraktion, die als einzige Partei im Bundestag ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert, sowie die FDP-Fraktion für ihre Unentschlossenheit.

PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht dazu da sind, dass sie uns unterhalten. Die Tierrechtsorganisation fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Wolff, C. (2018): Weihnachtscircus in Trier – Manege frei für weitere fünf Jahre. In: Trierischer Volksfreund. Online abrufbar unter: https://www.volksfreund.de/region/trier-trierer-land/trier-weihnachtscirus-zum-14-mal-im-messepark_aid-34977991. (18.12.2019).
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Wildtierdressur
PETA.de/VerbotWildtiereImZirkus
 
Pressekontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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