Nach Massentötung: 10.000 Nerze auf dem Weg nach Dänemark

Gefahr für Tiere und Menschen: Nur rund ein Jahr nach der Massentötung von bis zu 17 Millionen Nerzen und einer vorübergehenden Aussetzung der Zucht sogenannter Pelztiere in Dänemark sind im Dezember 2022 nun erneut 10.000 Tiere auf dem Weg in das Land zu einem Wiederaufbau der Tierqualindustrie.

Doch weil seit der Parlamentswahl am 5. Oktober immer noch keine Regierung gebildet ist, droht schon jetzt die nächste Tötungswelle. Bisher ist unklar, wer die vorgeschriebene teure Untersuchung der Tiere auf Corona und weitere Viruserkrankungen vornehmen soll. Wenn die rechtliche Lage bis zum Eintreffen der Nerze Anfang Januar nicht geklärt ist, müssten die Tiere laut Branchenverband Danske Mink daher wahrscheinlich umgebracht werden. [1]

Trotz dieser Unklarheiten lässt Dänemark die 10.000 Tiere einschiffen – dies ist nicht nur unverantwortlich und grausam gegenüber den Nerzen, sondern auch eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Wir von PETA Deutschland fordern einen sofortigen Importstopp der Tiere. Zudem appellieren wir an die dänische Regierung, ein Pelzfarmverbot einzuführen.

Millionen Nerze wegen COVID-19 getötet

Im Zuge der Coronakrise und rasanten Verbreitung des Virus auf Pelzfarmen in Dänemark verordnete die dänische Regierung im November 2020 die Massentötungen der Tiere. Hierzu wurden Millionen Nerze aus ihren engen Drahtkäfigen gezerrt, mit Kohlenmonoxid vergast und anschließend in Erdgruben vergraben. Nach starken Regenfällen wurden die Körper der Tiere jedoch teilweise wieder an die Erdoberfläche geschwemmt. Dies führte nicht nur zu massiver Geruchsbelästigung, sondern drohte auch das Grundwasser zu verseuchen. Daher wurden die Millionen toter Tierkörper wieder ausgegraben und verbrannt. [2]

Pelzfarmen, auf denen Tausende Tiere in drangvoller Enge unter unhygienischen Bedingungen und dauerhaftem Stress eingesperrt werden, sind wahre Brutstätten für Viruserkrankungen. Ein Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten bestätigt, dass sämtliche Nerzfarmen als von Corona-Infektionen bedroht eingestuft werden sollten. [3]

Grausamer Tod nach qualvollem Leben

Für Betreiber von Pelzfarmen steht die Fellqualität über dem Wohlergehen der Tiere. Daher werden Tötungsmethoden angewandt, die den Pelz schonen, für die Tiere jedoch erhebliches Leid bedeuten. Nerze werden oft zu Dutzenden in Kisten gepfercht, in denen sie qualvoll vergast werden. In manchen Betrieben werden aus Kostengründen sogar heiße, ungefilterte Auspuffabgase in die Boxen geleitet, was das Leid der Tiere noch verlängert. [4] Nicht selten sind sie lediglich betäubt und einzelne Tiere erlangen das Bewusstsein wieder, wenn Arbeiter:innen ihnen die Haut vom Körper schneiden.

Nerz im Käfig

Viele Länder in Europa haben bereits Pelzfarmverbote

Andere Länder haben bereits das Ende dieser Tierqualindustrie eingeleitet. Nachdem sich die Viruserkrankung COVID-19 in der Vergangenheit rasant auf Pelzfarmen verbreitet hatte, verkürzte die niederländische Regierung die Übergangsfrist für ein bereits beschlossenes Pelzfarmverbot um mehr als drei Jahre. 2021 wurden dort die letzten Nerzfarmen geschlossen. Auch in Deutschland gibt es seit 2019 keine aktiven Farmbetriebe mehr. Zahlreiche europäische Länder wie Österreich, Serbien oder Slowenien haben bereits Pelzfarmverbote umgesetzt.

Wie Sie Nerzen helfen können

  • Tragen Sie niemals Pelz und gehen Sie aktiv auf Menschen zu, die immer noch Jacken oder Mützen mit Fellbesatz tragen, um sie über die Grausamkeiten hinter ihrer Pelzkleidung aufzuklären.
  • Nutzen Sie unsere kostenlosen Demopakete für Protestaktionen in Ihrer Umgebung.
  • Unterschreiben Sie unsere Petition an die dänische Regierung mit der Forderung nach einem Pelzfarmverbot.