Coronavirus in Zoohandlung: Hongkong lässt Hamster töten

Mensch haelt Hamster in der Hand
Symbolbild

In Hongkong wurden Halter:innen von Kleintieren wie Hamstern und Kaninchen dazu aufgerufen, Tiere, die nach dem 22. Januar in Zoohandlungen gekauft worden waren, einschläfern zu lassen. Auch Tausende Tiere, die noch in den Zoohandlungen leben, sollen getötet werden. [1]

Grund dafür sind nachgewiesene Infektionen mit der Delta-Variante des Coronavirus bei mehreren Kleintieren in einer Zoohandlung und der Besitzerin des Ladens. [2] Ursprünglich kommen die Tiere aus Zuchtfarmen aus den Niederlanden, von wo aus sie zum Verkauf nach China transportiert wurden. Zuchtfarmen tragen mit der Ausbeutung von Tieren massiv zur Verbreitung von Zoonosen bei – Krankheiten, die sich von anderen Tieren auf den Menschen übertragen.

„Die Vorkommnisse in Hongkong zeigen erneut, wie schnell Zoonosen sich verbreiten können, wenn Tiere ausgebeutet und missbraucht werden. Dass Hamster in Massen gezüchtet und unter hohen Sterberaten in die ganze Welt exportiert werden, zeigt die Skrupellosigkeit der Heimtierindustrie, in der Tiere lediglich als ‚Ware’ betrachtet werden. Jeder Mensch, der ein Tier kauft, anstatt es aus dem Tierheim zu adoptieren, unterstützt Ausbeutung und Leid.“ 

Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V.

Vor allem Privatleute können dahingehend verantwortungsbewusst handeln, indem Sie niemals Tiere aus Tierhandlungen kaufen, sondern nur nach reichlicher Überlegung aus dem Tierheim adoptieren.

Unvorstellbares Leid auf niederländischen Zuchtfarmen

Die Niederlande beliefern nicht nur den europäischen Markt mit Kleintieren, sondern auch den asiatischen Markt. Die Tiere werden auf Tausende Kilometer lange Transporte ins Ausland geschickt, die viele von ihnen nicht überleben. Verluste werden von Beginn an mit einkalkuliert, denn das einzelne Individuum zählt nicht, das große Geld verdienen die Züchter:innen mit der Masse an Tieren. Fühlende Lebewesen sind jedoch keine Ware, die man verlustreich einmal um die Welt verschickt.

PETA hatte 2015 aufgedeckt, wie Kleinsäuger und Vögel in niederländischen Zuchtanlagen massiv vernachlässigt in kleinen Plastikboxen und Käfigen, oft ohne frisches Wasser und frische Nahrung „produziert“ werden.

Die Tiere werden dort übereinandergestapelt, meist in ihren eigenen Ausscheidungen gehalten. Kranke oder gar tote Tiere fallen den Züchter:innen offenbar gar nicht erst auf. Viele Tiere leiden unter Verhaltensstörungen, rennen aufgrund des Stresses den ganzen Tag über im Kreis. Kranke und ausgemergelte Hamster und Kaninchen vegetieren tagelang vor sich hin, bevor sie an ihren körperlichen und seelischen Leiden in den Käfigen sterben.

Dass solche Bedingungen, an denen sich bis heute nach Kenntnis von uns von PETA Deutschland kaum etwas geändert hat, tödliche Infektionskrankheiten hervorbringen, ist kaum verwunderlich. Denn diese bieten den optimalen Nährboden für die Entstehung von aggressiven Keimen und die Verbreitung von Viren.

So handeln Sie verantwortungsvoll für Tiere und Gesundheit

Bitte kaufen Sie niemals Tiere aus Zoohandlungen, von Züchter:innen oder im Internet. Sie unterstützen damit in jedem Fall großes, profitorientiertes Tierleid – und erhöhen gleichzeitig das Risiko für Pandemien.

Jährlich werden rund 350.000 Hunde, Katzen, Hamster, Kaninchen, Reptilien und andere Tiere in Tierheimen abgegeben. Bitte entscheiden Sie sich immer für die Adoption eines tierischen Mitbewohners und geben einem Tier eine zweite Chance auf ein schönes Leben.