Tierquälerei in Fischgeschäft: Fische ersticken in trockenem Eimer

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Im Mai 2022 wurden uns bei PETA Deutschland Videos aus der Schaalseefischerei in Zarrentin am Schaalsee nahe Schwerin zugesendet. Darauf ist zu sehen, wie lebende Fische in einem wasserlosen Eimer liegen, in dem sie qualvoll um Sauerstoff ringen. Unter ihnen liegen zahlreiche bereits tote Fische. Wir haben Anzeige erstattet.

Lebendige Fische dem Erstickungstod überlassen

Wie wir Menschen unter Wasser nicht atmen können, bekommen Fische an Land keinen Sauerstoff und ersticken. Die lebenden Tiere im „Schlachtraum“ des Fischgeschäfts lagen in einem wasserlosen Eimer und wurden einem grausamen Erstickungstod überlassen. Laut Bericht des Augenzeugen haben zwei Mitarbeiter:innen die Tiere über einen Zeitraum von „mindestens einer halben Stunde“ in dem Eimer gelassen.

Auf den Videos ist deutlich das Leid der erstickenden Fische zu erkennen, die zappeln und verzweifelt versuchen, zu atmen. Zahlreiche Fische unter ihnen bewegen sich nicht mehr und sind vermutlich bereits tot.

PETA erstattet Anzeige gegen die Verantwortlichen

Lebende Fische dürfen nur in Behältern mit Wasser aufbewahrt werden. Sie außerhalb des Wassers zu lagern und noch dazu über einen so langen Zeitraum, verstößt gegen das Tierschutzgesetz sowie gegen die Tierschutzschlachtverordnung. Wir haben daher Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Schwerin gegen die Verantwortlichen erstattet. Zudem fordern wir, den Betrieb sofort schließen zu lassen, damit derartige Grausamkeiten nicht fortgeführt werden können.

„Es ist grausam und rechtswidrig, Fische in trockenen Eimern zu stapeln und ersticken zu lassen. Fische dürfen nur in Eimern mit ausreichend Wasser aufbewahrt werden – sie ersticken zu lassen, ist keine zulässige Betäubungs- oder Tötungsmethode!“

Dr. Tanja Breining, PETA Deutschland

Fische können Schmerzen spüren

Fische sind einzigartige und faszinierende Tiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie schließen Freundschaften, gehen gemeinsam auf die Jagd, beschützen ihren Nachwuchs und kommunizieren auf vielfältige Weise miteinander. [1, 2] Sie können sogar addieren und subtrahieren, wie eine Studie der Universität Bonn zeigt. [3] Zahlreiche internationale Studien haben bereits belegt, dass Fische genau wie wir Menschen Schmerzen empfinden können. [4]

Fische haben ebenso wie alle Tiere ein friedliches und selbstbestimmtes Leben in Freiheit verdient. Sie sind nicht dazu da, dass wir sie einsperren, züchten, quälen, töten und essen. Heutzutage gibt es zahlreiche vegane Alternativen für Fischfleisch – von veganem Sushi über pflanzlichen Thunfisch bis hin zu Karottenlachs.

Helfen auch Sie Tieren – melden Sie Tierquälerei!

Wenn auch Sie Zeug:in von Tierquälerei werden, greifen Sie bitte ein. Die Tiere sind darauf angewiesen, dass wir uns für sie einsetzen! Hier erfahren Sie, wie Sie helfen können, wenn Sie Tierleid beobachten:

  • Quellen

    [1] Jonathan Balcombe (2016): What a Fish Knows: The Inner Lives of Our Underwater Cousins

    [2] Bill François (2021): Die Eloquenz der Sardine, Unglaubliche Geschichten aus der Welt der Flüsse und Meere, Verlag C.H. Beck.

    [3] V. Schluessel, N. Kreuter, I. M. Gosemann & E. Schmidt (2022): Cichlids and stingrays can add and subtract ‚one‘ in the number space from one to five; Scientific Reports; https://doi.org/10.1038/s41598-022-07552-2 (eingesehen am 16.05.2022)

    [4] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose)