Neue Untersuchung bestätigt: Forced Swim Test ist nutzlos

Neurowissenschaftlerin Dr. Emily Trunnell von PETA USA veröffentlichte Mitte August 2021 zusammen mit der Psychologin Dr. Constança Carvalho eine wissenschaftliche Untersuchung in der angesehenen Fachzeitschrift Drug Discovery Today. [1] Darin untersuchen die Wissenschaftlerinnen die Nutzung des grausamen Forced Swim Tests durch die 15 weltweit führenden Pharmaunternehmen. Ihre Analyse zeigt: Mit diesem jahrzehntealten, unwissenschaftlichen Tierversuch lässt sich nicht effektiv feststellen, ob eine Testsubstanz bei der Behandlung menschlicher Depression wirksam ist oder nicht.

Was ist der Forced Swim Test?

Der Forced Swim Test ist ein Tierversuch, bei dem Mäuse, Ratten, Meerschweinchen oder Hamster in Wasserbehälter gesetzt werden, aus denen es keinen Ausweg gibt. Die panischen Tiere versuchen zu entkommen: Sie probieren, an den Seiten hochzuklettern oder tauchen auf der Suche nach einem Ausgang. Sie paddeln wie wild, um ihren Kopf über Wasser zu halten. Schlussendlich stellen sie die Bewegung ein und lassen sich nur noch treiben.

Die Experimentierenden verabreichen manchen Tieren Antidepressiva für den Menschen und prüfen, ob diese Tiere länger paddeln, bevor sie sich treiben lassen. Die grausame Erfahrung der Nagetiere in einem Labor hat nichts mit dem Leid von Menschen, die an Depression leiden, gemeinsam. Und doch nehmen einige Experimentatoren noch immer an, die Ergebnisse des Versuchs könnten auf irgendeine Weise voraussagen, wie bestimmte Wirkstoffe auf das menschliche Hirn wirken.

Veröffentlichung zeigt: Die Tierversuche halfen keinem Menschen

Die Veröffentlichung zeigt, dass mindestens 15.238 Tiere den Forced Swim Test durchlaufen haben und dabei 109 Präparate getestet wurden.

Von diesen 109 Präparaten wurden nur 31 auf ihre mögliche Wirkung auf jegliche Art menschlicher Depression geprüft. Von diesen 31 konnten nur sieben Präparate das Ergebnis beim Menschen vorhersagen.

Dazu kommt: Kein einziges der Präparate ist aktuell auf dem Markt zugelassen.

Immer mehr Einrichtungen wenden sich vom Forced Swim Test ab

15 PharmaUnternehmen – darunter Bayer, AstraZeneca, Boehringer Ingelheim, Pfizer und Roche – sowie zwei Forschungsuniversitäten haben den Forced Swim Test bereits intern verboten, nachdem sie mit PETAs Wissenschaftsteam in Kontakt standen.

Und auch einflussreiche Wissenschaftler:innen, die für die britische Medicines and Healthcare products Regulatory Agency tätig sind, kamen zu ähnlichen Schlüssen. In einem online veröffentlichten Paper schreiben sie, dass der Forced Swim Test (und ähnliche Versuche an Tieren) die Wirksamkeit potenzieller neuer Antidepressiva nicht vorhersagen kann. [2] In dem Text wird auch auf die Gespräche Bezug genommen, die von PETA USA und ihren Schwesterorganisationen mit den Unternehmen geführt wurden, um den Versuch zu beenden.

Helfen Sie Tieren im Labor und Menschen, die unter Depression leiden

Der Forced Swim Test ist schlechte Wissenschaft. Solche Versuche erreichen nichts weiter, als Tiere in Panik zu versetzen und die Entwicklung wirklich wirksamer Behandlungsmöglichkeiten für leidende Menschen zu verzögern.

Wir müssen die Forschung mit tierfreien Methoden vorantreiben: Es ist Zeit für den Research Modernisation Deal.

PETAs Research Modernisation Deal ist ein lösungsorientierter Leitfaden für die Bundesregierung, der detailliert darlegt, wie grausame und unnötige Tierversuche in der Forschung durch moderne, tierfreie Methoden ersetzt werden können. Davon würden nicht nur wir Menschen profitieren – auch das unvorstellbare Leid von Millionen Mäusen, Hunden, Katzen, Affen und anderen Tieren hätte ein Ende.

Bitte unterschreiben Sie unsere Petition, mit der wir die Verantwortlichen und Entscheidungstragenden auffordern, eine verbindliche Strategie zum Ausstieg aus Tierversuchen zu erarbeiten und die Forschung zu modernisieren.