
Leider nicht das erste Mal: Jäger in Schleswig-Holstein fordern den Abschuss eines Wolfes. Immer wieder liest man von solchen Forderungen. Jagdverbände sprechen von „Problemwölfen“, die Tiere reißen und deshalb erschossen werden müssten. Auch Angst vor Angriffen auf Menschen, besonders Kinder, wird geschürt. Dabei ist in Deutschland bislang kein einziger solcher Angriff bekannt. Dass gesunde Wölfe im Allgemeinen keine Gefahr für Menschen darstellen, belegt auch eine norwegische Studie [1]. Was also steckt wirklich dahinter?
Profit und Jagdlust
Die Forderung nach Wolfsabschüssen kommt meist von zwei Seiten: Von Landwirten und von der Jägerschaft. Landwirte und Landwirtinnen sehen ihre Existenz bedroht, da Wölfe gelegentlich Tiere wie Schafe reißen, um sich Nahrung zu beschaffen. Diese Argumentation hinkt jedoch gewaltig. Zum einen gibt es bereits Maßnahmen, um „Weidetiere“ vor Wölfen zu schützen; zum anderen muss klar sein, dass Landwirt/-innen hier von Tieren sprechen, die in der Regel von ihnen selbst getötet werden. Ihnen geht es also nicht um das Leben einzelner Tiere, sondern rein um den Profit, den sie aus ihnen schlagen wollen.Die Jägerschaft behauptet immer wieder, dass sie die fehlenden Wölfe in der Natur ersetzen müssen. Nun ist der Wolf zurück. Doch die Jägerschaft will keine Konkurrenz in ihrem Revier, sondern lieber weiterhin wehrlose Tiere erschießen. Dass es ein Mythos ist, dass sich die Natur nicht selbst regulieren kann, ist lange bekannt.
Aufklärung statt Hetze
Im Wolfsgebiet Lausitz (Brandenburg/Sachsen) lebt seit rund 15 Jahren die größte Wolfspopulation Deutschlands. Hier ist kein einziger Fall von gefährlichem Verhalten der Tiere gegenüber Menschen bekannt. Wie bei allen Wildtieren ist beim Kontakt mit einem Wolf ein gewisser Respekt grundsätzlich angebracht. Das wichtigste Mittel zur Konfliktprävention und für ein friedliches Zusammenleben ist die Aufklärung über Verhalten und Bedürfnisse der Wölfe.

Was Sie tun können
Bitte appellieren Sie mit unserer Petition an die Bundesregierung, damit Wölfe auch weiterhin geschützt bleiben.
Wird auch in Ihrer Gegend über einen Wolfsabschuss diskutiert, klären Sie in Leserbriefen über die Wahrheit hinter diesen Hetzkampagnen auf.